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Erneuerungen nötig Stadion ist gut, aber kostenintensiv

Sportler schätzen den guten Zustand des Haldensleber Waldstadions. Doch um ihn beizubehalten, sind Investitionen nötig.

Von Julia Schneider 25.07.2018, 01:01

Haldensleben l Das Haldensleber Waldstadion ist eine exzellente Sportstätte, die auch von überregional bekannten Sportlern hoch gelobt wird. Das hat Ulf Dreyer, Sachgebietsleiter der Abteilung Jugend und Sport in der Haldensleber Stadtverwaltung, bei einem Vor-Ort-Termin deutlich gemacht. Die Mitglieder des Schul-, Sozial-, Kultur- und Sportausschusses trafen sich zu ihrer jüngsten Sitzung im Waldstadion, um sich darüber zu informieren, wie es um die Einrichtung der Stadt Haldensleben bestellt ist.

„Das Stadion ist gut in Schuss“, brachte es Ulf Dreyer auf den Punkt. Das liege vor allem an der guten Arbeit der Platzwarte Andreas Boßmann und Jens Reinke. Sie sind für alle Haldensleber Sportstätten zuständig, ihr Stützpunkt ist das Waldstadion. Trotz aller guten Pflege ist der Arena aber das Alter von 18 Jahren an einigen Stellen durchaus anzusehen. Fast alles an der Sportanlage ist so alt wie das Stadion selbst – auch der Kunstrasen auf einem Neben-Fußballfeld.

„Eigentlich ist ein Kunstrasen nach 12 bis 15 Jahren hin, bei manchen Sportvereinen überlebt er keine 10 Jahre“, sagt Ulf Dreyer. „Unserer hält nun schon 18 Jahre, ohne größere Schäden zu haben“, so der Abteilungsleiter Sport. Dass der Belag alt ist, merke man trotzdem. Er sei nicht nur an oft genutzten Stellen wie dem Elfmeter-Punkt abgenutzt, sondern auch lange nicht so gut, wie moderne Ausführungen. Zwar werde der Kunstrasen gut gepflegt, könne aber wegen seines Alters jederzeit an den Nähten aufreißen und dann nicht mehr genutzt werden. Schon seit Jahren sei in der Stadtverwaltung bekannt, dass der Kunstrasen im Stadion veraltet ist. Ein Austauch gegen einen neuen Rasen würde mindestens 250.000 Euro kosten. Die Planung des neuen Rasens ist mittlerweile für 2020 vorgesehen, die Erneuerung für das Jahr 2021. Die Stadt hofft auf Fördermittel für diese große Investition.

Dringender als der Kunstrasen müsse laut Ulf Dreyer allerdings in eine neue Stabhochsprunganlage investiert werden. Diese sei ebenfalls so alt wie das Stadion selbst und wegen guter Behandlung noch akzeptabel. Für eine höhere Sicherheit der Sportler wäre es jedoch notwendig, den sechs mal fünf Meter großen Aufbau gegen einen sieben mal acht Meter großen auszutauschen. Das würden laut Dreyer auch neue Vorschriften vorsehen. Eine neue Stabhochsprunganlage mit Matte, Untergrund, Ständer, Aufbewahrungshülle und mehr würde mit rund 42.000 Euro zu Buche schlagen. Die Hochsprunganlage habe laut Ulf Dreyer Priorität vor allen anderen Investitionen.

Aber auch die Laufbahn im Waldstadion werde für die kommenden Jahre im Blick behalten. Diese werde von vielen Sportlern gelobt und sei relativ gut erhalten, werde aber an wichtigen Punkten schon bröselig. „An Balken der Weitsprunganlage haben wir bereits Erneuerungen durchgeführt“, sagt Ulf Dreyer.

Das Haldensleber Waldstadion wurde im August 2001 fertiggestellt, der Neubau kostete 14,4 Millionen Euro. 4,1 Millionen Euro steuerte damals das Land Sachsen-Anhalt bei, rund 325 000 Euro der Landkreis. Gute 10 Millionen Euro investierte die Stadt Haldensleben selbst. Zum Waldstadion gehören ein Großspielfeld mit Naturrasen und integrierter Kampfbahn des Typs B (Kunststoffbelag) für die Leichtathletik, ein Kunstrasenspielfeld, ein Mehrzweckspielfeld mit Kunststoffbelag, ein Trainingsplatz als Werferfeld und ein Stadiongebäude mit einer Vier-Bahnen-Kegelbahn. Die Sportstätte fasst 3000 Zuschauer.

Die sehr gute Auslastung des Waldstadions zeigt dessen hohe Qualität. Schon den Kleinsten wird dort die Möglichkeit geboten, die ersten Schritte bei den Leichtathleten oder den Fußballern zu wagen. Elf Fußballmannschaften trainieren derzeit in der Sportstätte, daneben die Kegler, die auch Meisterschaften im Waldstadion austragen.

Der Gesundheits- und Behindertensportverein findet dort den perfekten Ausgangspunkt für Nordic-Walking-Kurse. Die Haldensleber Laufgruppe „Roland“ veranstaltet den Rolandlauf und den traditionellen Silvesterlauf. Das Waldstadion hat sich allerdings auch als Austragungsort für regionale Wettkämpfe und Landesmeisterschaften etabliert. Regelmäßig starten Sachsen-Anhalts Leichtathleten in Haldensleben. Die Haldensleber Casting-Sportler, die das Niveau in Deutschland mitbestimmen, zeigten sich als erfolgreiche Gastgeber ihrer Landesmeisterschaften im Waldstadion. Der 1. FC Magdeburg bestritt ein Testspiel gegen die dänische Mannschaft des Odense BK, und auch die Otto Group mietete das Waldstadion schon für ihr Konzern-Fußballturnier.

2009 bereiteten sich mehrere Leichtathleten aus Puerto Rico in Haldensleben auf die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Berlin vor. Einer von ihnen wurde Vizeweltmeister in seiner Sportart. „Und das alles nur wegen des tollen Haldensleber Waldstadions!“, sagt Ulf Dreyer mit einem Lächeln.