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Erntefest Alte Technik im Schau-Einsatz

Kultur und Vorführungen historischer Ernteabläufe bestimmten am Sonntag das 21. Erntefest. Es zog hunderte Besucher nach Eimersleben.

Von Carina Bosse 01.08.2017, 01:01

Eimersleben l Zufriedene Gesichter zeigten die Ausrichter des 21. Mäh-, Dresch- und Erntefestes in Eimersleben. Waren noch am Morgen die besorgten Blicke gen Himmel gegangen, weil es geregnet hatte, schlossen sich die Schleusen rechtzeitig, um bestem Hochsommerwetter Platz zu machen.

Das brachte dann auch die Besucher auf das Gelände des Sportplatzes an der Bundesstraße 1, wo die Mitglieder des Heimatpflegevereins Beverspring schon ihre historische Erntetechnik aufgebaut hatten.

Die Gerste musste vom Feld, was von der Handarbeit über die mechanische bis hin zur Ernte per Knopfdruck demonstriert wurde. Allerdings war es am Vormittag noch ziemlich feucht, so dass auch am Nachmittag die Erntemaschinen noch einmal zum Einsatz kamen, um Strohballen zu fertigen. Wer später kam, konnte also die Erntegeräte noch einmal im Einsatz beobachten.

Unterdessen lief auch die alte Dreschmaschine an, die das geerntete Getreide in Halme und Korn spaltete und wieder auswarf. Die Männer auf dem Wagen kamen bei sengender Sonne ganz schön ins Schwitzen, hatten sie doch noch etliche Handgriffe zu vollführen, um die Maschine zu „füttern“.

Auch Kartoffeln hatte der Verein erneut aufs Feld gebracht, eine frühe Sorte, die allerdings nicht allzu große Kartoffeln wachsen ließ. „Für unser Pellkartoffelfest werden wir in diesem Jahr andere Kartoffeln holen“, sagte Vereinschef Heinz Alvermann. Dafür sei die frühe Sorte nicht geeignet.

Während der Verein rings um das Festgelände für allerlei leckere Angebote sorgte, die vom exotischen Cocktail, über Pommes, Bratwurst, Buletten, Puffer bis hin zum mit rund 50 Sorten üppig aufgetafelten Kuchenbuffet im Festzelt keine Wünsche offen ließ, lief das kulturelle Begleitprogramm auf Hochtouren.

Eimersleber Frauen hatten für den traditionellen Waschtag allerlei Wäschestücke bereitgelegt, die am Waschtisch geschrubbt und gerubbelt wurden. Für das dafür notwendige Wasser sorgte die Freiwillige Feuerwehr Eimersleben. Schon bald flatterten die Wäschestücke auf der Leine, um zu trocknen. Dafür brauchten sie gar nicht lange.

Musikalisch ging mit „Banda Racuda“ die Post ab. Seit sechs Jahren arbeitet die Gruppe in ihrer Freizeit mit brasilianischen Percussionsinstrumenten wie Surdos, Caixas, Chocalhos, Repis, Tamborims oder Timbass und vermittelte laut und eindrucksvoll einen Hauch des Temperamentes vom südamerikanischen Kontinent, schwärmte Sabine Triebler vom Heimatverein.

Im Anschluss zeigten die Tänzerinnen und Tänzer des Volkstanzkreises Neuenhofe, dass auch deutsche Tänze durchaus eindrucksvoll dargeboten werden können. Mit ihren schmucken, einheitlichen Trachten boten die Neuenhofer auch etwas fürs Auge. Manfred Kohnert, der zusammen mit seiner Frau Renate Herz und Seele des Volkstanzkreises darstellt, moderierte und erläuterte dabei, woher die Tänze stammen. Auf einen Tanz mit Bändern wurde aufgrund des böigen Windes auf dem Platz verzichtet, doch den Schlusspunkt setzte der Volkstanzkreis mit einem Bogentanz, bei dem die blumenverzierten Bögen verschiedenartig als Elemente des Paartanzes zum Einsatz kamen.

Für Unterhaltung auf dem Platz sorgte im Anschluss auch das Saxophon-Duo aus Alleringersleben samt gesanglicher Verstärkung.