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Etinger Empfang Trotz Geldmangel gibt es einige Lichtblicke

Zu einem Neujahrsempfang haben Etingens Ortsbürgermeister Markus Alex und die Mitglieder des Ortschaftsrates eingeladen.

Von Anett Roisch 18.01.2016, 00:01

Etingen l „Ich habe mir dieses Amt auch etwas leichter vorgestellt“, sagte Marko Alex UWG), der seit dem 29. September 2015 Ortsbürgermeister von Etingen ist. Er hieß die Gäste beim Neujahrsempfang im Sportlerheim willkommen. „Da auch mein Vorgänger Wolfgang Kapps meinte, dass es jetzt als Ortschaft der Stadt Oebisfelde-Weferlingen nur noch angenehme Dinge als Ortsbürgermeister gibt. Die Entscheidungen werden ja im Stadtrat getroffen“, erinnerte sich Alex an vergangene Gespräche. Doch ohne finanzielle Mittel hätte es - nach den Ausführungen des Ortschefs – ein Bürgermeister sehr schwer, zum Beispiel das öffentliche und kulturelle Leben im Ort zu bereichern. Er berichtete von einem Gespräch mit der Kämmerin Regina Sobeck. „Sie hat gesagt, dass es sehr schlecht aussieht. Der Ortsbürgermeister hat keinen Fonds mehr und keine Pro-Kopf-Pauschale, sondern null Euro für das kulturelle Leben und für freiwillige Aufgaben zur Verfügung.

„Für mich war das Amt Routine. Als meine Entscheidung fiel, nach 21 Jahren das Amt als Bürgermeister abzugeben, war die finanzielle Lage noch nicht so prekär“, dachte Kapps zurück.

Laut Rückblick von Marko Alex gab es, einige Hürden zu überwinden. Gleich zu Beginn war es fraglich, ob das kleine Fest zum 3. Oktober Unter den Linden mit Fackelumzug und Begleitung der Schalmeienkapelle stattfinden würde. Am Ende half der Förderverein der Kita.

Dann kam der Volkstrauertag und die Frage, gibt es einen Kranz. „Bürgermeisterin Silke Wolf sagte erst, es gibt gar nichts, dann hieß es, es gibt ein Kissen. Aber es heißt ja Kranzniederlegung, also haben wir im Ortschaftsrat unsere Portmonees aufgemacht und den Kranz mitbezahlt“, erinnerte sich Alex. Und auch das Aufstellen des Weihnachtsbaumes mit Beleuchtung erwies sich als Problem, denn die alte Beleuchtung wurde zu Beginn des vergangenen Jahres durch Vandalismus zerstört.

Aber mit Hilfe des Dorfclubs, des Fördervereins der Kindertagesstätte „Mühlenstrolche“ und der einzelnen Ortschaftsräte wurden diese Hürden bestens gemeistert.

Auch der Neujahrsempfang konnte nur durch die Spenden der Ortschaftsräte stattfinden. Ein Lob ging an Fritz Riecke für seine Unterstützung zur Vorbereitung der Feier.

Aber auch eine positive Nachricht hatte Alex parat. „Ein schönes Erlebnis hatten Manfred Wesche und ich in der letzten Stadtratssitzung. Und zwar, dass die Baumaßnahme an der Tagesstätte ohne weiteres genehmigt wurde. Nun wird endlich das Dach saniert und die Kinder bekommen die lang ersehnte Terassenüberdachung“, berichtete Alex. Das Geld stamme noch von einem Grundstücksverkauf in Etingen. Vorausschauend auf das Jahr 2016 sagte der Ortschef, dass nicht nur er, sondern sich wohl fast das gesamte Dorf darauf freut, dass die Bauernschänke wieder von der Agrar-Gesellschaft Etingen eröffnet wird. „Mein Mann Tim und ich kommen aus Samswegen. Ende Dezember 2014 haben wir den Agrarbetrieb übernommen. Die Gaststätte gehört mit zum Unternehmen. Wir möchten gern, dass die Menschen das Geschehen in der Bauernschänke mitgestalten - vielleicht auch mit dem Dorfclub zusammen. Wir wollen alles dafür tun, dass die Gastwirtschaft als Treffpunkt erhalten bleibt und sie sich irgendwie trägt“, blickte Annelore Koesling voraus. Es gäbe so viel Energie, die gebündelt werden kann. Etingen wäre ein sehr lebendiges Dorf.

„Vielleicht kann der Neujahrsempfang im nächsten Jahr dort stattfinden , blickte Alex voraus. Auch die Fertigstellung der Baumaßnahme der Kita stehe 2016 auf dem Plan. Außerdem berichtete er, dass die Evangelische Stiftung Neinstedt plant, sich in Etingen anzusiedeln. Menschen mit geistiger Behinderung könnten einen Bauernhof in Etingen, neben den Wohnhäusern in Calvörde, als ihr neues Domizil ansehen. Außerdem gebe es Überlegungen, dass sich dort Urlauber, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, erholen können. „Es gibt ein wunderbares Konzept, das auch acht Arbeitsplätze schafft. Und die Einwohnerzahl von Etingen würde dann auch steigen“, blickte Alex voraus.