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Falschparker Knöllchen gibt Anlass für Spekulationen

Gerade für Nicht-Haldensleber ist die Parkregelung im Zentrum schwer durchschaubar. Viele erhalten Knöllchen.

Von Jens Kusian 07.12.2018, 00:01

Haldensleben l Der Haldensleber kennt sich aus: der Innenstadtbereich ist komplett Tempo-30-Zone. Hier gilt aber nicht nur die Rechts-vor-Links-Regelung, sondern das Gebiet ist zugleich eine Parkzone. Für zwei Stunden können Autofahrer ihre Fahrzeuge hier kostenfrei abstellen. Allerdings nur auf entsprechend ausgewiesenen Parkflächen und nur mit einer Parkuhr im Auto.

Doch nicht alle Kraftfahrer sind so gut informiert wie die Haldensleber. Gerade Ortsfremde übersehen die Beschilderung, die auf die Einfahrt in die Park- beziehungsweise Tempo-30-Zone hinweist. „Das ist nicht besucherfreundlich ausgeschildert. Als Fremde registriert man das gar nicht so“, meint Annegret Beyer dazu. Die Eilsleberin hat sich nämlich auf dem Marktplatz ein Knöllchen eingefangen – ohne zunächst zu wissen wofür. Ihrem Parknachbar ist es ebenso ergangen. Beide Fahrer haben zunächst vermutet, dass sie eine Verwarnung bekommen hätten, weil sie mit ihrem Auto außerhalb der Parktaschen auf dem Marktplatz standen.

Doch die Erklärung ist einfacher. Annegret Beyer hatte ihre Parkuhr falsch gestellt, sie statt auf halb 10 auf 10 Minuten vor halb 10 gedreht. Der Nebenmann hatte gleich gar keine Parkuhr ins Auto gelegt. Das haben die beiden Parksünder aber erst Tage später schriftlich mitgeteilt bekommen.

Selbst eine Mitarbeiterin aus dem Ordnungsamt hatte spontan vor Ort nicht sagen können, weshalb die Autofahrer verwarnt wurden. Auch sie hat das Parken außerhalb der Parktaschen vermutet. Allerdings, so erzählt Annegret Beyer, habe sie die Steinstreifen auf dem gepflasterten Marktplatz nicht als Parknischenbegrenzung wahrgenommen.

Bislang habe es erst einen Vorfall gegeben, bei dem das „Parken nicht entsprechend der Parkplatzmarkierung“ auf dem Marktplatz auch geahndet worden ist, erklärt Andreas Radeck von der städtischen Presseabteilung. Und das war im Jahr 2016. Weder 2017 noch bisher in 2018 habe es ein solches Vorkommnis gegeben. Er weist jedoch darauf hin, dass die Steinstreifen wirklich als Begrenzungen gelten würden.

Trotz der bislang einmaligen Verwarnung hat sich die Stadtverwaltung laut Radeck mit der Möglichkeit einer besseren Kennzeichnung der Parkflächen auf dem Marktplatz auseinandergesetzt. „Nach derzeitiger Planung sollen im kommenden Jahr die aktuellen Markierungssteine durch andersfarbige Steine ersetzt werden, um einen höheren Kontrast und somit eine bessere Erkennbarkeit der Parkflächen zu erzielen“, sagt er.

Nichtsdestotrotz bleibt der Marktplatz ein Mekka für die Politessen der Stadt Haldensleben. „Die Gesamtzahl der Verfahren zum ruhenden Verkehrs für den Bereich am Markt liegt in diesem Jahr bei 1128 Fällen“, berichtet Andreas Radeck mit Stand vom 19. November. „Im gesamten vergangenen Jahr waren es 951 Fälle.“