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Fasching Wenn die Narren die Macht übernehmen

In Faschingslaune hat sich Groß Santersleben gezeigt. Die Karnevalsgesellschaft "Die Allertaler" brachte den Kultursaal erneut zum Beben.

Von Constanze Arendt-Nowak 13.02.2019, 00:01

Groß Santersleben l Weit ab liegt Groß Santersleben vom Rhein, wo die Narren zu Hause sind. Dass die Frohnaturen aber auch hier ordentlich Karneval feiern können, haben sie vor Kurzem beweisen. „Fachmännische“ Unterstützung kam dazu aus dem benachbarten Allertal angereist – die Eilslebener Karnevalsgesellschaft „Die Allertaler“ war zum wiederholten Male zu Gast.

An die Ursprünge der Gastspiele der Narren aus Eilsleben erinnert sich Marlies Böttcher, die auch diesmal wieder eine Anfrage gestartet hatte: „Es ist schon einige Jahre her, als drei befreundete Unternehmen drei Jahre hintereinander Karnevalsveranstaltungen in Groß Santersleben organisiert haben. Dann war eine Weile Pause, bis vor fünf Jahren der Förderverein Groß Santersleben die Organisation in die Hand nahm.“ So kam es auch, dass mit Alexander Böttcher 2007 der Prinz der EKG aus Groß Santersleben kam.

Zu seinen Nachfolgern gehört auch Tim I. (Sagasser), der in diesem Jahr an der Seite von Prinzessin Katharina I. (Wilke) das närrische Volk regiert und auf der Groß Santersleber Bühne Ortsbürgermeister Ulrich Schardt standesgemäß als Zeichen der Macht den „Rathausschlüssel“ abnahm.

Damit konnte die Sause, moderiert vom EKG-Präsidenten Mario Neugebauer, starten. Und er versprach nicht zu viel, als er sagte, dass den Akteuren der Karnevalsgesellschaft die Ideen nicht ausgegangen sind. Das Groß Santersleber Publikum konnte sich an flotten Tänzen von der Prinzengarde mit ihrem Tanzmariechen Claudia Schmidt, den Hupfdohlen und dem Männerballett erfreuen, aber auch in die Lieder der „Wiesenpieper“ kräftig mit einstimmen.

Jupp von Jerichow alias Kevin Proch, der Kanzleirat alias Jens Schmidt, der Schutzengel mit Alkoholproblem (Ute Stelmaszyk) sowie der Aussteiger (Petra Ulbrich – zum 40. Mal in der Bütt) nahmen in ihren Büttenreden die Freuden und Leiden des Alltags sowie die Deutschland- und Weltpolitik aufs Korn und strapazierten dabei manches Mal die Lachmuskeln. Die Gäste ließen sich gern von der Stimmung und der guten Laune, die von der Bühne in den Saal schwappten, mitreißen und zündeten neben lauten Zugabe-Rufen als Zeichen der Anerkennung auch manche Karnevals-Rakete. Das gefiel auch der Narrenpolizei.

Und auch Mario Neugebauer konnte da nur lächelnd sagen: „Wenn ihr möchtet, kommen wir nächstes Jahr gern wieder nach Groß Santersleben!“