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Feuerwehr Brandserie sorgt in Klinze für Besorgnis

Polizei und Staatsanwaltschaft halten sich mit Blick auf die laufenden Ermittlungen bedeckt.

Von Carina Bosse 24.10.2020, 01:01

Klinze l Seit Monaten geht die Angst um in Klinze. Eine ganze Serie von Bränden sorgt für Unruhe in der kleinen Gemeinde vor der Toren von Weferlingen. Die Angst ist so groß, dass niemand seinen Namen in der Zeitung lesen möchte.

Seit Februar brennt es immer wieder - erst war es der Saalbrand am 3. Februar. Zwar ist das Gebäude seit Jahren dem Verfall preisgegeben, doch es liegt im Ort, nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn die fast 75 Feuerwehrleute aus sechs Feuerwehren, die vier Stunden mit der Brandbekämpfung beschäftigt waren, nicht rechtzeitig ein Übergreifen des Feuers auf Nachbargebäude hätten verhindern können. Der Brand an einer Garage war erst gar nicht entdeckt worden, weil er sich nicht ausbreitete.

Als nächstes brannte ein aufgeschichteter Holzstapel, an dem gezündelt wurde. Auch die Brandstiftung an einem Bauwagen wurde erst später entdeckt. Ob ein Auto­brand und Ackerbrände auch in die Serie gehören? Der vorläufig letzte Brand ereignete sich im Juli, als die Sirenen um 2.14 Uhr die Klinzer aus dem Schlaf rissen. Der Löscheinsatz konnte schon wenig später beendet werden, doch die Angst sitzt bei allen tief. An mehreren Stellen konnte Brandbeschleuniger entdeckt werden, für die Klinzer ein eindeutiges Indiz für Vorsätzlichkeit. Gerüchte und sogar Namen machen schon die Runde.

Wann wird der Täter beziehungsweise werden die Täter das nächste Mal zuschlagen, fragen sich die Einwohner. Die ersten haben ihre Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Der Siestedter Ortschaftsrat hat sich bereits mit dem Thema beschäftigt. Wo gibt es Hilfe? Wer hilft uns von der Verwaltung? Fragen, die den Rat beschäftigen. Der im Februar abgebrannte Saal ist eine Ruine und wuchert als Schandfleck vor sich hin. Eine Sicherung - bisher Fehlanzeige.

Die Klinzer Feuerwehr hatte in diesem Jahr schon so viele Einsätze wie sonst in mehreren Jahren zusammengenommen. Die Frauen und Männer kommen nicht mehr zur Ruhe. Auch sie wünschen sich eine schnelle Aufklärung. Doch die scheint nicht in Sicht. Matthias Lütkemüller, Pressesprecher des Polizeireviers Börde, kann bestätigen, dass Ermittlungen laufen. Doch mit Blick auf das laufende Verfahren hält er sich bedeckt und verweist an die Staatsanwaltschaft in Magdeburg. Auch von Oberstaatsanwalt Frank Baumgarten gibt es mit Blick auf das laufende Verfahren lediglich zwei Sätze als Auskunft. „Die polizeilichen Ermittlungen in dem von Ihnen benannten Verfahren dauern an. Weitere Auskünfte werden nicht erteilt, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden“, heißt es von ihm auf Anfrage.