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Feuerwehr Rote Rosen für Eickendorfer Frauen

Eine Blume hat es beim Kameradschaftsabend in Eickendorf für alle Frauen gegeben, die sich bei Löschangriffen der Feuerwehr engagieren.

Von Anett Roisch 09.03.2017, 00:01

Eickendorf l „Die Kathendorfer Feuerwehr hatte uns 2016 zu einer Ausbildung eingeladen. Bei einer technischen Hilfeleistung haben wir eine Person aus dem Auto gerettet. Wir waren mit acht Kameraden dabei. Das war für uns sehr hilfreich. Es ist ja gut, wenn wir uns auch mit der Technik der Kathendorfer Wehr auskennen“, sagte Eickendorfs Ortswehrleiter Enrico Engelke in seiner Bilanz.

Im März soll es wieder eine gemeinsame Ausbildung mit den Kathendorfern geben. „Die Zusammenarbeit der einzelnen Feuerwehren wird immer wichtiger, denn auch im Ernstfall würden wir Seite an Seite mit den Kathendorfern ausrücken“, sagte der Wehrleiter, deren Wehr 22 aktive Mitglieder hat.

Zu zwei Einsätzen sind die Brandschützer 2016 ausgerückt. In der Gemarkung Everingen hatte es auf einem Stoppelfeld gebrannt. Für eine Tragehilfe wurde die Feuerwehr gerufen. Um die Person aus dem Haus transportieren zu können, musste die Drehleiter angefordert werden.

„Ich bin stolz darauf, dass wir immer das Fahrzeug bei den Einsätzen voll besetzen konnten. Das ist ja auch nicht überall so“, erklärte Engelke.

Die Feuerwehr Eickendorf hat bei vier Wettkämpfen mitgemacht. „In Klinze hat die Mannschaft den ersten Platz belegt. Außerdem waren unsere Kameraden in Kathendorf, Mannhausen und Klüden. Dort hat es leider nicht für vordere Plätze gereicht“, zog Engelke Bilanz.

Gemeinsam mit dem Feuerwehrverein gestalten die Brandschützer das gesellschaftliche Leben im Ort. So organisierten sie gemeinsam das Dorffest, das Osterfeuer und das Maibaumaufstellen.

Zum Oberfeuerwehrmann wurde Matthias Kiel befördert. Der junge Mann stammt aus Mannhausen und ist nach Eickendorf gezogen. „Das wird nicht billig“, meinten seine Kameraden, als Kiel die Ehrung in Empfang nahm. Tim Hoppe wurde zum Feuerwehrmann befördert.

Diana Engelke bekam eine Ehrung und Blumen, weil sie seit 30 Jahren in der Eickendorfer Wehr aktiv ist. Eickendorfs Ortsbürgermeister Udo Cherubim beförderte Wehrleiter Enrico Engelke zum Hauptlöschmeister. Tosenden Beifall gab es von den Gästen im Saal.

Engelke berichtete, dass er im letzten Jahr erstaunt war, dass sich einige Damen bei ihm meldeten, die eine Löschgruppe bilden wollten. „Ich habe ihnen gesagt, dass das kein Problem sei. Die Frauen mussten sich selbst um eine Versicherung kümmern, weil sie ja nicht zu den aktiven Mitgliedern der Wehr gehören“, erinnerte sich Engelke. So kam es, dass die Frauen den Löschangriff trainierten und beim Dorffest ihr Können präsentierten.

Überaus erfolgreich gingen die Eickendorferinnen in Mannhausen und in Buchhorst an den Start. „Ich habe mir die Leistung der Frauen beim Wettkampf um den Drömlingspokal in Mannhausen angesehen und war beeindruckt“, schilderte der Chef der Wehr. Er gestand, dass die Dorfschönheiten sogar schneller waren, als so manche Männermannschaft.

„Ich würde mich freuen, wenn die Frauen den Mut und die Zeit hätten, den Grundlehrgang zu absolvieren, um auch aktiv in der Wehr mitzuwirken. Als Dankeschön gab es vom Wehrleiter rote Rosen. Und weil Markus Schwab den Frauen als Maschinist zur Hand ging, durfte er beim Erinnerungsfoto als „Bachelor“ in die Mitte.

„Von den jüngeren Kameraden wünsche ich mir noch etwas mehr Eigeninitiative. Ich weiß, dass es für die Jugend – gerade wenn sie im Schichtbetrieb arbeitet – nicht einfach ist, Ausbildungen zu absolvieren. Wenn wir alle weiter zusammenhalten, treffen wir uns im nächsten Jahr in diesem Rahmen wieder“, sagte Engelke und wünschte allen Anwesenden ein paar schöne Stunden beim Kameradschaftsabend.

Der Chef der Wehr lobte Diana Engelke und Maik Schwertfeger, stellvertretender Wehrleiter: „Ohne eure Unterstützung könnte ich diese Aufgabe nicht bewältigen. Auch im nächsten Jahr werde ich beruflich wieder viel im Ausland unterwegs sein.“

Der anschließende Kameradschaftsabend war eine gute Gelegenheit, mit allen Generationen an einem Tisch zu sitzen.