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Finanzen Zuschussbedarf für den Sport muss sinken

Mit dem Haushalt 2016 muss sich die Gemeinde Erxleben der Haushaltskonsolidierung unterwerfen. Freiwillige Leistungen werden schwieriger.

Von Carina Bosse 14.01.2016, 00:01

Erxleben l Der Haushalt der Gemeinde Erxleben steht auf äußerst wackeligen Beinen, so wackelig, dass die Aufstellung eines Konsolidierungskonzeptes unausweichlich ist, vor allem mit Blick in die Zukunft, denn die kommenden Jahre kommt es nach dem aktuellen Stand zu einem jährlichen Defizit von rund 400 000 Euro, das nicht ausgeglichen werden kann. Für das Haushaltsjahr 2016 droht ein Defizit von 300 400 Euro, darin enthalten sind aber noch einige Unwägbarkeiten wie die noch ausstehende Höhe der Umlage, die an die Verbandsgemeinde gezahlt werden muss.

Kämmerin Nicole Schlüter stellte am Dienstagabend im Gemeinderat jede einzelne Position vor und hatte sich auch bereits Gedanken gemacht, wo sie jeweils Sparmöglichkeiten sieht, die im Konsolidierungskonzept niedergeschrieben werden könnten. Das letzte Wort darüber hat allerdings der Gemeinderat.

Vor allem bei den sogenannten freiwilligen Aufgaben wird die Luft für die Gemeinde immer dünner. Dazu gehört mit einem dicken Zuschussbedarf von 70 300 Euro allein für dieses Jahr die Unterhaltung der Sportlerheime und Sporthallen. Erträge in Höhe von 32 300 Euro stehen Aufwendungen in Höhe von 102 600 Euro gegenüber.

Aus diesem Grund hatte es am Montagabend bereits eine Zusammenkunft mit Vertretern der Sportvereine gegeben. Die Bereitschaft, sich an den Kosten zu beteiligen, ist vorhanden, auch wenn es den Vereinen gerade hinsichtlich ihrer Bemühungen um die Nachwuchsarbeit schwerfällt. Im Gespräch ist eine Übernahme der Kosten von 50 Prozent durch die Sportvereine.

Am Dienstagabend wurde mit der Verwaltung vereinbart, eine konkrete Auflistung der Unkosten für die Sportlerheime und Sporthallen zu erstellen, um nach weiteren Einsparmöglichkeiten zu suchen.

So könne es beispielsweise nicht sein, dass der Trainingsbetrieb in der Erxleber Sporthalle um 20 Uhr endet, aber um 20.45 Uhr noch die komplette Beleuchtung in der Halle brennt. Für solche, doch simplen Sparmaßnahmen könne jeder sensibilisiert werden, meinten unter anderem Erxlebens Bürgermeister Gerhard Jacobs und Bauamtsleiterin Ursula Genz. „Sparen heißt nicht alles kaputtmachen, sondern mit Taktgefühl Lösungen finden, mit denen alle leben können“, warb die Bauamtschefin um Verständnis.

Interesse seitens der Gemeinde besteht ebenfalls an einer einheitlichen Regelung für die Nutzung der Erxleber Kegelbahn. Lediglich Einnahmen von jährlich 600 Euro kommen für die sanierte Anlage als jährliche Einnahme durch die Sportler für die Unkosten in den Haushalt. Hier gibt es unabhängig von den sportlichen Aktivitäten des eigenständigen Kegelvereins Überlegungen für eine intensivere Auslastung der Bahn.

Auch für die Sporthallen in Bregenstedt und Erxleben wird über einheitliche Nutzungsrichtlinien nachgedacht, um letztendlich Kosten einsparen zu können.

Für die Dorfgemeinschaftshäuser, dazu zählt auch das Jugendgästehaus in Hakenstedt, hat Kämmerin Nicole Schlüter ein weiteres kräftiges Defizit errechnet. Der Zuschussbedarf liegt hier bei 82 200 Euro, was angesichts von Einnahmen in Höhe von 13 000 Euro doch „immens“ ist, wie Gemeinderat Steffen Jacobs sagte. Hier müsse dringend etwas passieren.

Die Mitte vergangenen Jahres verabschiedete neue Nutzungs- und Entgeltordnung kann erst in diesem Jahr so richtig greifen. Ende 2016 müsse man sehen, so die Kämmerin, ob das Defizit damit gemindert werden kann.