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Flüchtlinge Integrationsarbeit im Fokus

Mit den geringeren Flüchtlingszuweisungen wird der Landkreis sukzessive die zunächst geschaffenen Aufnahmekapazitäten zurückfahren.

Von Ivar Lüthe 13.12.2016, 00:01

Haldensleben l Nach einem turbulenten Jahr 2015 mit einer hohen Zahl an zugewiesenen Flüchtlingen und einer kurzen Vorlaufzeit ist die Arbeit des Fachdienstes Migration des Landkreises Börde mittlerweile in „ruhigeres Fahrwasser“ gekommen.

Im vergangenen Jahr hatte sich das Aufgabenfeld des Fachdienstes noch stark auf die Schaffung von Unterbringungsmöglichkeiten fokussiert. Mehr als 2200 Flüchtlinge wurden dem Landkreis im Jahr 2015 zugewiesen. Sie mussten schnell untergebracht und betreut werden. „Eine Herausforderung“, wie Iris Herzig, Fachbereichskoordinatorin für Soziales und Verbraucherschutz in der Kreisverwaltung, sagt. Im vergangenen Jahr sei man froh gewesen, wenn man es wieder geschafft hatte, die wöchentlichen Neuzuweisungen untergebracht zu haben. Doch der Landkreis schaffte es immer wieder. „Wir mussten keine Turnhallen nutzen“, sagte Iris Herzig im jüngsten Kreistag.

Inzwischen haben sich die wöchentlichen Zuweisungen auf ein Maß reduziert, das mit den vorhandenen Strukturen beherrschbar erscheint. Durchschnittlich kommen monatlich etwa 50 neue Asylsuchende oder auch bereits anerkannte Flüchtlinge in den Landkreis.

Was die geschaffenen Kapazitäten zur Unterbringung der Flüchtlinge anbelangt, so werde der Landkreis diese sukzessive zurückfahren. „Da wo es die Verträge zulassen, werden wir Kapazitäten abbauen – aber verhalten und mit Augenmaß, denn niemand weiß, wie es sich künftig entwickeln wird“, erklärte Iris Herzig auch mit Blick auf die Lage im Irak und die Entwicklungen in der Türkei. Nicht mehr benötigte Notunterkünfte wurden bereits geschlossen.

Damit wandelt sich auch das Aufgabengebiet des Fachdienstes, der im September 2015 gebildet worden war, von der wöchentlichen Aufnahme und Unterbringung hin zur Betreuung und Integration. „Wir sind schon auf einem guten Weg, es gibt aber noch viel zu tun“, umschrieb es Iris Herzig. Die Integrationsarbeit könne der Landkreis nur gemeinsam mit den Kommunen und Ehrenamtlichen leisten.

Seit November nimmt die Ausländerbehörde als Teil des Fachdienstes Migration an dem durch das Land geförderten Projekt Willkommenskultur in Sachsen-Anhalt teil. Die Teilnahme an dem Projekt biete die Chance, mit professioneller Begleitung und Unterstützung den Dienstleistungsgedanken weiter auszubauen und zu verstetigen, schreibt Corinna Sladky, Fachdienstleiterin Migration, in ihrem Bericht an den Kreistag. Des Weiteren können in dem Projekt vorhandene Prozesse analysiert und optimiert werden. Außerdem gibt es fachliche Schulungen, um die Fachkompetenz der Mitarbeiter zu erhöhen.