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Förderung Tierheim erhält mehr Geld

Das Tierheim Satuelle erhält mehr Geld von der Stadt Haldensleben. Das hilft zwar, aber dennoch fehlt es an weiterer Unterstützung.

Von Theresa Schiffl 26.10.2020, 23:01

Haldensleben l Die gute Nachricht: Der Tierschutzverein Haldensleben und Umgebung erhält künftig statt 70 Cent einen Euro pro Einwohner und Jahr als feste Förderung. Mit der Erhöhung zahlt die Stadt Haldensleben nun jährlich etwas mehr als 19.000 Euro statt wie bisher etwa 14.000 Euro. Und dieses Geld wird bei jährlichen Kosten von ungefähr 100.000 bis 120.000 Euro auch bitter benötigt.

Wie schnell Fördermittel nämlich wieder aufgebraucht sind, erklärt Tierheim-Mitarbeiter Dirk Lehmann anhand eines Beispiels: Kürzlich hat es von der Postcode-Lotterie Fördemittel in Höhe von 200.000 Euro gegeben. Damit konnte gerade einmal die marode gewordene Zwingeranlage für Hunde saniert werden.

Aber auch von anderen Kommunen im Landkreis Börde wünscht sich Tierheimleiterin Kathrin Behrends mehr finanzielle Unterstützung, schließlich kümmere man sich auch um deren Tiere. Dennoch könne sich das Tierheim nicht über mangelnde, oft private, Unterstützer beschweren. „Ungefähr die Hälfte unserer Kosten werde durch Spenden gedeckt“, erklärt Tierheim-Mitarbeiter Dirk Lehmann. Die Umbauarbeiten und Spendengelder würden ausschließlich den Tieren zugute kommen. So hätten die Hunde nun zum Beispiel mehr Platz und es könnten sich mehr von ihnen draußen aufhalten.

Ins Tierheim Satuelle kommen vor allem alte Hunde und solche, die als bissig aufgefallen sind. Die meisten der Tiere hatten schon traumatische oder prägende Erlebnisse. „Die sind alle nur schwer zu vermitteln. Aber wenn sie mal Vertrauen haben, dann sind sie wirklich lieb“, sagt Dirk Lehmann. Dennoch bestehe weiterhin die Gefahr, dass es wieder zu solchen Beißunfällen komme. „Da müssen die Besitzer immer aufpassen.“

Der hintere Teil des Tierheims ist den Katzen vorbehalten. Hier können sich die Samtpfoten frei bewegen und es sich in den vielen Häuschen gemütlich machen. Ungefähr 80 Prozent der Tiere, die im Tierheim in Satuelle abgegeben werden, sind Katzen. Seit einem Jahr hat das Tierheim eine Quarantänestation für Katzen. Dort werden die abgegebenen Katzen zunächst untergebracht, bis sie vom Tierarzt untersucht wurden.

Bei Katzen sollen sich die Finder umgehend beim Tierheim melden, damit es kurze Zeit später nicht weitere Jungtiere gibt, die dann wieder im Tierheim landen, erklärt Kathrin Behrends. Kastrationsprojekte seien ebenfalls ein wichtiges Aufgabengebiet des Tierheims.

Die Tierheimleiterin wünscht sich, dass die Menschen sich immer informieren sollten, bevor sie sich ein Tier zulegen. Neuerdings seien die Tiere ausgeglichener. Das läge vor allen Dingen an den geänderte Öffnungszeiten, so Behrends: „Besucher müssen sich immer vorher einen Termin ausmachen.“ So können sich die Mitarbeiter besser auf Besucher einstellen ,und auch für die Tiere sei es viel ruhiger und entspannter.

Behrends wünscht sich allgemein einen achtsameren, bewussteren Umgang mit Tieren. Bei Beißvorfällen mit Hunden meint sie: „Die Besitzer sollten den Fehler, warum es dazu gekommen ist, auch bei sich suchen und an sich arbeiten.“