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Fohlenschau Coolstep King Kong beeindruckt die Jury

Bei einer Schau im Calvörder Grieps haben Züchter aus der Region ihre Fohlen gezeigt. Über 30 Tiere waren zu bestaunen.

Von Anett Roisch 12.07.2017, 01:01

Calvörde l „Wir haben heute wieder eine bunte Mischung von Fohlen. Wir sehen Deutsche Sportpferde, aber auch eine Palette von Pony- und Spezialrassen. Die meisten Leute wollen die Pferde freizeitmäßig nutzen. Sportpferde sind etwas für die Spezialisten. Aber wir sind für alle da. Als Verband führen wir Zuchtbücher für 50 Rassen“, erklärte Hans-Joachim Pätz, Vorsitzender des Pferdezuchtvereins Calvörde, bei der Begrüßung.

Zahlreiche Pferdefreunde wollten sich die Fohlenschau nicht entgehen lassen und sahen, wie der aktuelle Stand bei den besten Züchtern derzeit ist. Eine kritische Fachjury, die aus den Richtern Ingo Nörenberg, Zuchtleiter des Pferdezuchtverbandes Brandenburg-Anhalt, Karl-Ernst Jung und Sven Wyszkowski bestand, beurteilte die Pferde.

Als Zuchtbuchführer war Jörg Harms aus Neustadt-Dosse, der aus Roxförde stammt, in Aktion. Nur die besten Exemplare werden zur Eliteschau – dem Championat in Neustadt/Dosse am 15. und am 16. Juli – eingeladen.

Es gab in Calvörde mehr als 30 Fohlen zu bewundern. Züchter mit Stuten und Fohlen aus Ställen in Neuenhofe, Mannhausen, Meseberg, Klüden, Dannefeld, Calvörde, Hakenstedt, Uthmöden, Rätzlingen, Solpke, Kathendorf, Born, Gardelegen, Bösdorf, Weferlingen, Breitenrode, Badersleben und Basel waren angereist.

Die Aussteller strengten sich an, ihre Pferde für das Publikum zurechtzumachen und im Parcours so zu präsentieren, dass die Stärken ihrer Tiere auch zur Geltung kommen. Dabei wurde besonderer Wert auf die Ausprägung der Bewegung und auf die Harmonie gelegt. Den aufmerksamen Blicken der Richter entging nichts. So manches Fohlen tollte – zum Ärger des Ausstellers – übermütig über den Platz.

Grazil und anmutig schritten auch die Stuten der Deutschen Sportpferde unter den kritischen Augen des Fachpublikums, während die Fohlen meist nicht von der Seite ihrer Mütter wichen.

Die Schau begann mit den kleinsten Pferden. Dazu gehörte Casanova. „Den müssen wir auch noch umtaufen“, sagte der Moderator und erklärte: „Joachim Ohrdorf aus Hakenstedt ist langjähriger Ponyzüchter. Er hat gestanden, dass es ihm zuvor noch nie passiert war, dass er sich beim Geschlecht geirrt hat. Es ist nämlich ein Stutfohlen.“ Ohrdorfs Enkelin verriet, dass Casanova jetzt Mathilda heißt. Von den Richtern bekam Mathilda die Prämienplakette und einen Pokal.

Eine Siegertrophäe gab es für Coolstep King Kong von Conny Stegert aus Gardelegen. Viel Lob erntete auch Luzie vom Schäferberg, die junge Fuchsschecke, von Renate und Klaus Walther aus Weferlingen.

Nina Wittwar aus Breitenrode bekam für ihr Fohlen Bita Bijelle der britischen Rasse Caspian Horse eine glänzende Trophäe. „Das Zuchtbuch für diese Rasse haben wir erst seit kurzem. Wir sind der erste Verband, der eines führt“, erklärte Nörenberg. Bei den Lewitzern siegte Ajani, der kleine Hengst von Nicole Korn und Volkmar Süß aus Badersleben.

Bei den Spezialrassen gab es für Disharayas Amico aus dem Stall von Simone Seidel aus Born einen Pokal. Eckhard Weißgerber aus Rätzlingen bekam für sein Deutsches Reitponyfohlen die Trophäe.

Den Titel „Schönstes Hengstfohlen“ bekam der junge Vierbeiner von Steffi Zörnig aus Mieste, die jetzt in Basel zuhause ist. Auf dem zweiten Platz kam der junge Hengst von Ulrich Schütte aus Kathendorf. Ein junger Fuchs von Hans-Otto Lüders aus Calvörde belegte den dritten Platz. In der Platzierung folgten das Hengstfohlen Luka von Kathrin und Jörg Stottmeister aus Bösdorf und der Fuchs Samson von Siegfried Partes aus Uthmöden.

Mit dem Namen Herzallerliebst schmückt sich das Stutfohlen von der Züchterin Janett Lüer. Ausstellerin war Heide Kretschmann aus Klüden. Herzallerliebst bekam die beste Bewertung, den ersten Platz und damit die Qualifizierung für das Championat. Das Stutfohlen von Hans-Hartwig Rötz aus Dannefeld belegte den zweiten und das Fohlen von Klaus-Peter Krone aus Dannefeld den dritten Platz. In der Bewertung folgte das Fuchs-Stutfohlen von Hans-Joachim Pätz aus Rätzlingen.

Bei den schwergewichtigen Kaltblütern siegte Oskar, das braune Rheinisch-Deutsche-Kaltblut-Hengst-Fohlen von Siegfried Partes aus Uthmöden. Oskar ist ein echter Kämpfertyp. „Seine Mutter ist bei seiner Geburt gestorben. Wir haben per WhatsApp eine Pflegemutter bei Zerbst für ihn gefunden“, erzählte Partes. Bei der Pferdepflegemutter musste das eigene Fohlen wegen eines Gen-Fehlers eingeschläfert werden.

„Es konnte nicht schlucken. So kam Oskar in den Stall von Katja Böttcher, die eine Pferdepension „Katjas Ranch“ führt. „Oskar bleibt bei jetzt uns. Seine Pflegemutter ist Wanda. Das klappt ganz gut mit den beiden“, beschrieb die neue Besitzerin und streichelt ihrem Schützling über die Mähne.

Vereinschef Pätz zog Bilanz: „Wir sind mit der Schau in diesem Jahr sehr zufrieden. Es waren genügend Pferde und auch viele Zuschauer da. Aber ohne ehrenamtliche Helfer wäre so eine Schau gar nicht möglich. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr und hoffen, dass die Züchter uns die Treue halten.“