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Freibad Öffnung steht vorerst auf der Kippe

Die Badefreuden im Niederndodeleber Schwimmbad stehen für dieses Jahr auf der Kippe. Das Gesundheitsamt hat Keime im Wasser nachgewiesen.

Von Constanze Arendt-Nowak 11.05.2017, 12:00

Niederndodeleben l Der Baufortschritt am neuen Funktionsgebäude am Schwimmbad in Niederndodeleben könnte eigentlich Hoffnung bringen. Im Juli soll das Gebäude nach seiner Fertigstellung genutzt werden können – und die Badesaison müsste auch in diesem Jahr nicht ausfallen. Wenn da dem Schwimmbadverein nicht eine Androhung des kreislichen Gesundheitsamtes, den Badebetrieb zu untersagen, im Nacken sitzen würde. Eine Reaktion, nachdem bereits in den vergangenen Jahren die Proben regelmäßig einen zu hohen Anteil von Keimen ausgewiesen haben.

Die Sondersitzung des Niederndodeleber Ortschaftsrates war sozusagen auch eine Krisensitzung. Hauptpunkt waren laut Tagesordnung der „Sachstand und weitere Maßnahmen zum Erhalt des Freibades“. Gemeinsam mit Vertretern der Verwaltung der Gemeinde Hohe Börde suchten Vertreter des Schwimmbadvereins, der das Bad betreibt, sowie des Ortschaftsrates in einer offenen Diskussion, Lösungen, die kurzfristig umsetzbar sind.

Nach Ansicht von Florian Pötzsch, dem Vorsitzenden des Schwimmbadvereins, gibt es fünf Punkte, die beeinflussbar sind. So ist der Verein bemüht, durch Chlorung und ph-Wert-Senker sowohl den Chlorwert als auch den pH-Wert den Richtwerten anzupassen. Dem Becken, das einst in den 1960er-Jahren angelegt wurde, fehlt eine Filteranlage.

Dennoch haben die Vereinsmitglieder auch in der Vergangenheit immer wieder Manpower eingesetzt, um in regelmäßigen Abständen mit einem Staubsauger den Boden von Dreck zu befreien. Auch das Abduschen der Badegäste – das künftig durch die Einrichtung von neuen sanitären Anlagen im Funktionsgebäude erleichtert wird – könnte zur Verbesserung der Situation führen. Die Wassertemperatur ist der fünfte Punkt. Da sich die Keime bei höheren Temperaturen wohler fühlen, müsste dem mit einer ständigen Frischwasserzufuhr entgegengewirkt werden.

Rüdiger Schmidt und Janett Deicke vom Bauamt der Gemeinde Hohe Börde haben bereits die Möglichkeit der Anschaffung einer neuen Wasseraufbereitungsanlage geprüft. Leider ist eine Lieferung noch in diesem Jahr nicht möglich. Alternativen müssen vorerst her. Mit dem Gesundheitsamt soll zeitnah das Gespräch gesucht werden.

Nachdem die Sanierung des Beckens bereits seit sechs Jahren diskutiert wird und 2014 auch eine Machbarkeitsstudie erarbeitet wurde, wurde auch dieses Thema bei der Diskussion nicht außen vor gelassen. „Wir verkaufen jetzt Grundstücke am Wohngebiet Wartbergblick, wir sollten uns dafür aussprechen, dass das Geld auch unserer Ortschaft zugute kommt und wir das Becken sanieren“, sieht Ortschaftsrat Heinz Ehrecke eine nachhaltige Maßnahme und weiß die anderen Ortschaftsräte hinter sich.

Bei den anderen Ortschaften der Gemeinde soll für Verständnis für die Wichtigkeit des Erhalts des Freibades geworben werden. Helfen bei der Umsetzung des Projektes könnten eventuell auch Fördermittel aus dem neuen Programm „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“.