Alter Grabstein an neuer Stelle

Hermsdorf / Ochtmersleben l Dank bürgerschaftlicher Initiative ist vor einigen Wochen auf dem Ochtmersleber Friedhof eine anonyme und teilanonyme Begräbnisstätte neu gestaltet worden. Auch die Volksstimme hat darüber berichtet. Genau jener Artikel löste bei Hans-Günther Meyer in Hermsdorf Unbehagen aus. Der neu gestaltete Gedenkstein der Begräbnisstätte, der auf dem Bild zu sehen war, erinnerte in der Form sehr an einen Stein eines alten Bauerngrabes auf dem Hermsdorfer Friedhof. Erst kurz zuvor hatte Hans-Günther Meyer, der öfter auf dem Hermsdorfer Friedhof mal nach dem Rechten schaut, entdeckt, dass der Stein verschwunden ist. Und mehr noch: Die Umfriedung des Grabes, also ein kleiner Zaun, ist unfachmännisch herausgebrochen worden. Sie liegt jetzt daneben. „Das sieht aus, als ob es in einer Nacht- und Nebel-Aktion passiert ist“, erklärt Hans-Günther Meyer und weiß auch, dass es in Hermsdorf Pläne gab, diese alten Bauerngräber wieder herzurichten.

Da der Hermsdorfer aber auch wusste, dass der alte Grabstein bereits einige Schäden, wie beispielsweise Risse, aufwies, sah er sich veranlasst, auf dem Ochtmersleber Friedhof zu prüfen, ob es sich um den Stein handeln könnte. Und sah seine Vorahnung letztlich bestätigt.

Auf Volksstimme-Nachfrage bestätigte auch Rüdiger Schmidt als Bauamtsleiter der Gemeinde Hohe Börde, dass dieser Stein vom Friedhof in Hermsdorf stammen könnte. Allerdings habe er bereits auf dem Bauhof der Gemeinde gelegen und sei nun als Material für die Ochtmersleber Maßnahme eingesetzt worden. Es sei nach Schmidts Aussage gängige Praxis, dass Gräber, bei denen die Liegezeit abgelaufen ist und keine Ansprüche mehr bestehen, von Zeit zu Zeit vom Bauhof gesichert und abgeräumt werden. Das gilt auch für die alten Bauerngräber, denn sie stehen nicht unter besonderem Schutz.