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Fußballer Treffen verbindet Alleringersleber

Fußball wird in Alleringersleben groß geschrieben. Ganze Generationen aktiver und ehemaliger Spieler haben sich jetzt getroffen.

Von Carina Bosse 21.10.2015, 01:01

Alleringersleben l Eigentlich hatte Oswald Heine in diesem Jahr nicht mehr vorgehabt, seine alte Heimat Alleringersleben zu besuchen. Doch der Einladung seines ehemaligen Sportvereins konnte der 82-Jährige aus Schwäbisch Hall einfach nicht widerstehen.

1957 ist Oswald Heine „ausgewandert“, wie er schmunzelnd erzählt, während er die Fußballer auf dem Rasen beobachtet. Bis dahin war er in Alleringersleben und Marienborn ein begeisterter Fußballspieler. Als Spielführer und Trainer brachte er seine Mannschaften, Lok Marienborn und später die BSG Alleringersleben, zu so manchem Erfolg.

Und natürlich gibt es im Alleringersleber Sportlerarchiv über ihn und viele andere Sportler Aufzeichnungen. Es war anfangs mühsam, sie alle namentlich auszugraben, ihren Aufenthaltsort zu suchen und anzuschreiben, eine organisatorische Herausforderung, doch schon beim ersten Treffen vor einigen Jahren erwies sich die Idee als Erfolg. Ein ganzes Jahr hatten die Alleringersleber damals mit den Vorbereitungen zu tun.

Dann waren die Grundlagen gelegt. Zum zweiten Mal hatten die Sportler der Sportgemeinschaft (SG) Blau-Gelb Alleringersleben jetzt alle ehemaligen und aktiven Spieler zu einem Treffen der Generationen eingeladen. „Wir wollten mal etwas Besonders machen“, sagt Thomas Crackau. Etwas, dass alle Fußballgenerationen der SG zusammenbringt. Der Vorsitzende des Sportvereins freut sich, dass so viele ehemalige Sportler, auch solche, die längst nicht mehr in der Region leben, den Weg zum Treffen genommen haben.

„Ich habe eine Schwester in Alleringersleben, darum komme ich immer mal wieder gern hierher“, sagt Oswald Heine, doch so ein Treffen, auf dem man vielen anderen ehemaligen Fußballern begegnet, sei schon noch etwas anderes. Erinnerungen werden am Spielfeldrand ausgetauscht, wo die Herren der Kreisklasse-Elf gerade gegen Grün-Weiß Süplingen kicken.

„Wir haben rund 70 Gäste bei uns“, sagt Thomas Crackau, darunter so weit Gereiste wie aus Stuttgart und Leverkusen. Vor allem ist es ein Anliegen, dass alle miteinander ins Gespräch kommen, denn zu erzählen gibt es sicher viel.

Oswald Heine zieht sein altes, schon ganz schön lädiertes Spielerbuch aus der Jackentasche. „Das habe ich immer noch“, sagt er. Ein Passfoto, das ihn als ganz jungen Mann zeigt, Spielereintragungen und natürlich die obligatorischen Beitragsmarken wecken Erinnerungen.

Und genau diese Erinnerungen sollten dann auch im Anschluss an das Spiel weiter ausgetauscht werden. Thomas Crackau hatte den Saal an der Gaststätte „Schillings Hof“ reserviert, wo in geselliger Runde Filmdokumente und Fotos gezeigt und herumgereicht wurden.

„Solange es meine Gesundheit zulässt, würde ich immer wieder gern nach Alleringersleben kommen, um mit ehemaligen und heute noch aktiven Spielern ins Gespräch zu kommen“, sagt Oswald Heine. Er hält diese Idee für eine schöne Geste an die ehemals Aktiven, die schon seit den 1950er Jahren zum kulturellen Leben im Dorf beigetragen hatten.