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Gedenken Tafel als ein Zeichen gegen das Vergessen

Eine Gedenktafel für 13 gefallene Soldaten des Zweiten Weltkrieges haben Berenbrocker enthüllt. Die Tafel ist ein Zeichen gegen das Vergessen.

Von Anett Roisch 25.11.2016, 00:01

Berenbrock l „Heute geht ein langersehnter Wunsch in Erfüllung. Heute wird die Gedenktafel enthüllt , sagte Hubertus Nitzschke, Ortsteilbeauftragter von Berenbrock, bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste am Kriegerdenkmal. Vor etwa zwei Jahren gab es in Berenbrock die Anregung, eine Gedenktafel für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges anfertigen zu lassen.

„Durch freiwilliges Bürger-engagement wurde ein Weg gefunden, dieses Vorhaben umzusetzen. Das Anliegen wurde öffentlich bekannt gemacht. Und so gelang es, die Finanzierung durch die Spenden der Menschen, die sich mit den Gefallenen und mit dem Ort verbunden fühlen, sicherzu- stellen“, blickte Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake (CDU) zurück. Er berichtete, dass vor kurzem bei der Veranstaltung zum Volkstrauertag an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht wurde. „Dort haben wir ein Gelöbnis erfüllt. Das lautet: ,Vergesst die Toten nicht, erhaltet die Gräber und auch ihre Namen! Nach nun mehr 70 Jahren nach der Beendigung des Zweiten Weltkrieges ist es auch in Berenbrock gelungen, ein sichtbares Zeichen für die Opfer dieses furchtbaren Krieges mit dieser Gedenktafel zu setzen“, sagte Schliephake.

Die Zahl der Zeitzeugen von damals wird immer kleiner. Die Erinnerung an diesen grausamen Krieg bleibe – nach Ansicht des Bürgermeisters – aber lebendig. Schätzungen zufolge hat der Krieg von 1939 bis 1945 den Tod von 55 Millionen Menschen verursacht. 3 Millionen Menschen gelten nach wie vor als vermisst. Große Opfer gab es auch in der Zivilbevölkerung. Etwa 7 Millionen deutschsprachige Menschen mussten ihre Heimat verlassen, beziehungsweise sie haben bei der Flucht ihr Leben verloren. „Das sind Zahlen, die wir uns in ihren Ausmaßen kaum vorstellen können. Dahinter verbergen sich Schicksale und menschliches Leid“, beschrieb der Bürgermeister.

Die Gedenktafel zeigt die Namen von 13 Männern aus Berenbrock. „Diese Tafel bildet eine stumme Aufforderung, sich den Krieg und das Unheil, das er anrichtete, immer wieder zu vergegenwärtigen. Niemals dürfen dieser Tafel weitere Namen hinzugefügt werden“, appellierte Schliephake und bedankte sich bei allen, die Geld für die Tafel gespendet hatten. Ein besonderer Dank ging an Erika Plate, die die Finanzen im Blick hatte, bei Gerda Gadau und Ernst Kessel, der inzwischen schon verstorben ist. Sie haben die Namen der Gefallenen zusammen getragen. Erwähnt wurde auch Helmut Lüders, der das Vorhaben angeschoben hatte und die Jagdgenossenschaft, die die Organisation der Realisierung des Vorhabens in ihrer Regie hatte. Ein Lob bekam Oliver Voigt, der die Tafel gestaltete, anfertigte und angebracht hatte. Pfarrer Jürgen Dittrich von der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde segnete die Tafel. „Die Namen der Verstorbenen sollen uns an das Unrecht von Krieg, Gewalt und Vertreibung erinnern“, betonte der Pfarrer.

Nitzschke lud die Anwesenden im Namen der Jagdgenossenschaft zu Gesprächen, Kaffee und Kuchen ins Dorfgemeinschaftshaus ein.