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Gemeindeplanung Nächster Schritt zur Datenautobahn

Eine nächste Etappe zu flächendeckend hohen Übertragungsraten im Internet nimmt die Gemeinde Hohe Börde in Angriff.

Von Constanze Arendt-Nowak 31.03.2016, 01:01

Hohe Börde l Die Gemeinde Hohe Börde startet nicht nur Breitbandaktivitäten in Eigenregie, sondern gehört auch zu jenen Kommunen, die sich seit einem knappen Jahr auf Landkreisebene formieren, um einen Breitband-Zweckverband zu bilden. Ziel des noch nicht gebildeten Zweckverbandes ist die Verlegung von Leerrohren, die später von Telekommunikationsunternehmen zur Verlegung von superschnellen Hochleitungs-Internetleitungen gemietet werden können.

Nach Einschätzung von Gemeindebürgermeisterin Steffi Trittel wird es bis zur Arbeit des Zweckverbandes noch geraume Zeit dauern. „Deshalb setzen wir parallel zu unserer Mitarbeit auf Kreisebene auf eine eigene – bereits in der Vergangenheit erfolgreiche – Strategie, die uns viel schneller eine konkrete Verbesserung der Internetgeschwindigkeiten ermöglichen kann“, so Steffi Trittel.

Mit der Gemeindestrategie – der staatlich geförderten Deckung einer Wirtschaftlichkeitslücke – sollen Privathaushalte in jenen Regionen der Gemeinde, die bisher nur mit maximalen Datenraten von unter 30 Mbit/s versorgt werden, schon bald mit mindestens 50 Mbit/s rechnen können. Für Gewerbetreibende werden noch höhere Übertragungsraten möglich. Die 2014 erarbeitete Machbarkeitsstudie zeigt Möglichkeiten, auf welchem Wege die Gemeinde diese nächste Internet-Generation erfolgreich meistern kann

Dafür sollen Fördermittel des ELER-Fonds der Europäischen Union bei der Investitionsbank Sachsen-Anhalt beantragt werden. Das Land würde mit 90 Prozent die so genannte Wirtschaftslücke schließen. Deckung der Wirtschaftslücke heißt: Im Falle eines Marktversagens springt der Staat ein. Der Grund: Gerade im ländlichen Raum rechnet sich mitunter für die Telekommunikationsunternehmen eine aufwändige Breitbanderschließung nicht. Die Gemeinde muss einen Eigenanteil von zehn Prozent der Wirtschaftlichkeitslücke decken.

Ein Ausschreibungsergebnis von anbietenden Telekommunikationsfirmen liegt inzwischen vor. Anfang April laufen die Bietergespräche. Dabei sollen die Bewerber ihre Zahlen untermauern und die Sicherstellung des Betriebes für mindestens sieben Jahre betriebswirtschaftlich garantieren. Anschließend entscheidet der Gemeinderat über den Förderantrag.