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Gemeinderat Drastische Erhöhung beschlossene Sache

Die Bewohner der Gemeinde Calvörde müssen sehr viel höhere Friedhofsgebühren zahlen. Die neuen Gebühren sind beschlossen.

Von Anett Roisch 07.10.2015, 01:01

Wegenstedt l „Ziel ist es, heute eine gemeinsame Friedhofsgebührensatzung zu beschließen, um eine einheitliche Handlung zu gewährleisten“, erklärte Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake (CDU) bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates, die in Wegenstedt stattfand.

Die Berechnungen für die Gebühren wurden - nach den Ausführungen von Schliephake - nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen kalkuliert. Die Einnahmen bei den Friedhofsgebühren deckten in der Vergangenheit bei Weitem nicht die Ausgaben. „Laut Kommunalabgabegesetz des Landes Sachsen-Anhalts sind die Gebühren aber kostendeckend zu gestalten. Wir stellen mit unserem Beschluss die Satzung auf kommunalrechtliche Füße“, erklärte der Bürgermeister. Rege Diskussionen gab es zuvor bei den beiden Beratungen in den Ausschuss-sitzungen. Schwerpunkt der Debatten war die Höhe der Gebühren insgesamt.

Früher hat zum Beispiel ein Doppelgrab auf dem Friedhof in Klüden 102 Euro gekostet. Damals kostete eine Verlängerung der Liegezeit 2,92 Euro im Jahr. Jetzt sind es 45 Euro.

Nach dem neuen Zahlenwerk kostet der Neukauf eines Einzelgrabes 408 Euro und eines Doppelgrabes 909 Euro. Ein Urneneinzelgrab wird mit 101 Euro und ein Urnendoppelgrab mit 230 Euro berechnet. Der Neukauf eines Kindergrabes kostet 146 Euro. „Die Gebührenhöhe ergibt sich aus den umfangreichen Pflege- und Gestaltungsarbeiten auf den Friedhöfen und aus den Abschreibungen der Gebäude“, erklärte der Gemeindechef.

Steitpunkt war zuvor auch die Nutzung der Trauerhallen, für die 150 Euro angesetzt waren. Gemeinderat Hubertus Nitzschke (FUWG) hatte im Vorfeld kritisiert, dass die Abschreibungen der Trauerhallen zu hoch seien. Nitzschke vermutet, dass die Bürger dann die Trauerhallen nicht mehr in Anspruch nehmen werden. Antje Jacobs, Leiterin des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde, hatte den Hinweis überprüft. „Eine Reduzierung der Trauerhallennutzung müsste auf die Höhe der Grabgebühren niederschlagen werden“, erklärte Antje Jacobs. „Letztendlich würden wir das Geld nur von einer Seite auf die andere legen“, ergänzte Schliephake.

Beim Blick auf die benachbarten Gemeinden lägen die Zahlen - laut Gegenüberstellung der Verwaltung - im Limit. Im Vergleich mit dem Friedhof in Calvörde, der der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde gehört, seien die Gebühren sogar niedriger.

Mit 11 Ja- und einer Neinstimme sowie einer Enthaltung beschloss der Rat mehrheitlich die Friedhofsgebühren.

Fragen zu den Kosten und zu den Friedhofsangelegenheiten werden über die Zentrale der Verbandsgemeinde Flechtingen unter Telefon 039054/9860 beantwortet.