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Gemeinschaftsgarten Treffen zwischen Bohnen und Salat

Haldensleben soll einen Gemeinschaftsgarten am Pfändegraben bekommen. So jedenfalls plant es der Verein Khepera.

Von Jens Kusian 23.02.2018, 00:01

Haldensleben l „Gärtnern macht glücklich“, ist Christian Feißel überzeugt. Und dieses Glück möchte der gelernte Landschaftsgärtner gern mit anderen teilen. Er und Sebastian Penke, die sich beide im Verein Khepera engagieren, haben dem Bauausschuss des Stadtrats das Projekt „Gemeinschaftsgarten am Pfändegraben“ vorgestellt.

Seit gut anderthalb Jahren geht Christian Feißel mit der Idee des Gemeinschaftsgartens schwanger. Gemeinsam mit Khepera möchte er sie nun umsetzen. „Zielgruppe sind alle Bürger, die Spaß und Freude an der Gartenarbeit haben“, meint Christian Feißel.

Die einen hätten nicht solch große Lust zum Gärtnern, um einen eigenen Garten allein zu bewirtschaften. Anderen wiederum sei aufgrund ihres Alters ein eigener Garten zu groß, doch wollen sie nicht von ihrem liebgewonnenen Hobby lassen. In einem Gemeinschaftsgarten könnten jedoch alle Interessen berücksichtigt werden.

Mit Unterstützung der Stadt Haldensleben ist auch bereits eine geeignete Fläche gefunden worden: ein gut 1800 Quadratmeter großes verwildertes Areal zwischen Gartenstraße und Pfändegraben. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Grundschule „Otto Boye“, die Kita „Märchenburg“ und Seniorenwohnungen des DRK. „Diese Einrichtungen haben ihr Interesse an dem Vorhaben signalisiert“, berichtet Sebastian Penke von ersten Gesprächen mit den Nachbarn in spe.

Bei der Finanzierung des Projekts gebe es auch Unterstützung vom Landkreis, sagt er. So könnte Khepera über den Landkreis Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ beantragen. Denn im Gemeinschaftsgarten solle jeder am gesellschaftlichen Leben teilhaben können – unabhängig von seinem sozialen Status, betont Feißel. Der Garten soll Treffpunkt und Erholungsort für Gleichgesinnte sein, soll für Kommunikation und Integration sorgen.

„Wir brauchen Geld- und Sachspenden, um das Projekt umsetzen zu können“, macht er deutlich. Deshalb sei auch Sponsoring, etwa von den Stadtwerken Haldensleben oder von Gärtnereien und Baumärkten, willkommen. Mit der Stadt Haldensleben soll ein Pachtvertrag geschlossen werden, und Khepera kümmert sich um die infrastrukturelle Organisation des Vorhabens, um es anzuschieben. „Irgendwann soll es mal ein Selbstläufer werden“, wünscht sich der junge Mann.

Auch von den Anwohnern her gebe es keine Einwände, meint er und sieht die Sache auch pragmatisch: „Der Gemeinschaftsgarten bringt auch der Stadt eine Kostenersparnis, denn sie muss sich nicht mehr um die Brachfläche kümmern.“

Neben ihrer sozialen Strahlkraft würden Gemeinschaftsgärten auch einen wichtigen Beitrag zur Quartiersentwicklung leisten, verweist zudem Stadtbauamtsleiter Holger Waldmann auf die Erfahrungen, die mit solchen Projekten gemacht worden seien. „Urbane Gärten sind seit den 1990-er Jahren ein Trend. Aktuell gibt es bundesweit 650 registrierte Gemeinschaftsgärten“, hat er recherchiert.

Die Bauausschussmitglieder stehen dem Vorhaben durchaus positiv gegenüber. „Es ist aber ein anspruchsvolles Vorhaben“, weiß Guido Henke (Linke) um die Herausforderung eines solchen Projekts. Rüdiger Ostheer (CDU), der in seiner Freizeit der Imkerei nachgeht, versichert den Khepera-Akteuren zudem, dass sich auch die Haldensleber Imker mit einbringen würden, wenn Interesse bestünde.

Ralf Neuzerling (FDP/Die Fraktion), der in Vertretung der Ausschussvorsitzenden Anja Reinke (FUWG/Die Fraktion) und deren Stellvertreter Bodo Zeymer (Grüne/Die Fraktion) die Ausschusssitzung geleitet hat, verweist darauf, den finanziellen Aufwand im Blick zu behalten. Ansonsten sei der Gemeinschaftsgarten für ihn eine „schöne Initiative, und wieder einmal von Khepera“.