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Gemeinschaftshaus Mehr als Notreparatur kaum möglich

Wegen eines Dachkonstruktionsschadens ist das Döhrener Bürgerhaus gesperrt. Der Bauausschuss des Stadtrates war vor Ort.

Von Carina Bosse 02.04.2016, 01:01

Döhren l Seit einigen Monaten können die Döhrener ihr Dorfgemeinschaftshaus nicht mehr nutzen, da nach einem Bruch in der Dachkonstruktion die Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann.

Als öffentliches Objekt betrieben, musste die Stadt handeln und das Bürgerhaus im Gartenweg sperren. Bürgermeisterin Silke Wolf (Die Linke) hatte nun am Donnerstag die Mitglieder des Bau- und Vergabeausschusses zu einem Ortstermin gebeten, damit das Haus besichtigt und die nächsten Schritte beraten werden konnten.

Einig waren sich alle Ausschussmitglieder darin, das Objekt erhalten zu wollen. Schließlich ist es die einzige Räumlichkeit, die Döhren für öffentliche Veranstaltungen und zum Vermieten für private Feiern vorhält.

Jeder weiß, dass sich die Döhrener beim Aufbau, bei der Pflege und Betreuung des Objektes stets große Mühe gegeben haben, immer wieder Reparaturen und Instandhaltungen sowie Verbesserungen in Eigeninitiative vorgenommen hatten.

Die Weitläufigkeit der Dachbinderkonstruktion, die auf etwa zwölf mal acht Meter freitragend über einem Teil des Saales das Dach hält und in diesem Bereich repariert werden müsste, bereitete den Fachleuten und Ausschussmitgliedern jedoch einige Sorge.

Architekt Mathias Kraul stellte einige Möglichkeiten vor, wie der Schaden behoben werden könnte. Unter Beachtung der statischen Berechnungen wird das jedoch in keinem Fall eine wirklich kostengünstige Variante.

Am günstigsten wird nach Ansicht von Mathias Kraul eine Bindervariante. Damit könne man große Entfernungen am besten überbrücken. Doch er empfahl auch, dazu zuvor einen Teil der Wandkonstruktion zu prüfen. Was dabei herauskommt bis hin zu den Folgekosten, mochte sich am Donnerstagabend jeder selbst ausmalen.

Die Befürchtungen, dass beim Anheben des Daches zur Reparatur weitere Schäden zutage treten werden, ist realistisch, wenn man bedenkt, dass die Baracke schon in den 1950er Jahren als Grenzbaracke, später bis 1993 noch als Kindergarten genutzt worden war, also alles andere als neu ist.

Silke Wolf wünscht sich eine Lösung, die „langfristig und bezahlbar“ sei, sah aber wie alle anderen auch die Gefahr, dass ein Anpacken des Schaden zu einer Kettenreaktion an Schäden führen könnte.

Angesichts der knappen finanziellen Spielräume der Stadt Oebisfelde-Weferlingen wird es nicht einfach werden, das Döhrener Dorfgemeinschaftshaus – wie auch immer entschieden wird – noch in diesem Jahr in Angriff zu nehmen. Mehr als eine Notreparaturvariante wird finanziell ohnehin kaum möglich sein.

Doch die Bürgermeisterin und die Ausschussmitglieder waren sich einig: Da dies das einzige Objekt in Döhren ist, muss es auch für die Bevölkerung vorgehalten werden. Denn Ziel der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen sei es, in jedem Ort ein Bürgerhaus zu betreiben.