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Grünflächen Haldensleben reagiert auf Trockenheit

Die Trockenheit macht nicht nur Menschen zu schaffen: Wie der Haldensleber Stadthof die Grünflächen versorgt, hat die Verwaltung erläutert.

Von Michelle Kosub 25.07.2019, 01:01

Haldensleben l „Dieses Jahr ist nicht ganz so trocken, wie das vorige“, berichtet Raik Gaudlitz, Abteilungsleiter der Stadtwirtschaft. Ihm zufolge regne es oft genug, so dass das Unkraut noch wachse. Trotzdem hätten die Niederschläge im Jahr 2019 bei weitem nicht ausgereicht, das durch die Dürreperiode im vergangenen Jahr ausgetrocknete Erdreich durchdringend zu befeuchten.

„Daran leiden vor allem ältere Bäume“, berichtet Raik Gaudlitz. In diesem Jahr sei auch eine steigende Zahl absterbender Bäume auffällig. „Alte Bäume können nicht in dem Maße gewässert werden, wie sie Wasser bräuchten“, sagt Gaudlitz.

Nicht nur die alten, auch die jungen Bäume brauchen laut Gaudlitz mehr Wasser: „Bei Jungbäumen ist das unausgewogene Verhältnis von Krone und Wurzel der Grund“. Insbesondere in Trockenphasen stehen die jungen Bäume, die sich noch im Wachstum befinden, im Stress. Hier müsse die Stadt auch in diesem Jahr verstärkt wässern. Die Niederschläge waren bisher nicht ausreichend, um zu einer regelmäßigen Bewässerung wie in den Jahren vor der Dürre 2018 zurückzukehren.

Die Bäume in der Stadt und den Ortsteilen werden von einem Mitarbeiter des Stadthofs bewässert. „Ein Arbeiter ist jeden Werktag unterwegs mit einem Traktor und einem Wasserwagen“, erzählt der Abteilungsleiter. Der Wasserwagen fasst 2000 Liter. Das Wasser wird aus dem Brunnen gezogen, der sich auf dem Gelände des Stadthofs befindet. Der Mitarbeiter ist die ganze Woche mit der Bewässerung beschäftigt. Manchmal sind auch zwei Traktoren mit Wasserwagen unterwegs. Dies sei aufgrund von anderen anfallenden Arbeiten und der Urlaubszeit aber nicht so oft möglich.

Einer der fleißigen Stadthof-Mitarbeiter ist Ingo Hannemann. Er fährt täglich mit einem der 2000-Liter-Wasserwagen durch die Ortsteile. „Ich versuche, jeden Baum alle zwei Tage zu gießen“, erzählt er am Anger Satuelle. Im Ort gibt es acht Bäume, die regelmäßig gewässert werden müssen – sonst gehen sie ein. Dreimal am Tag muss Ingo Hannemann nachtanken, damit das Wasser reicht. Denn ein Baum benötige 40 bis 50 Liter Wasser.

Die Stadthof-Mitarbeiter schaffen es aber natürlich nicht, alle städtischen Flächen zu wässern. So wird auf den Grünflächen nicht regelmäßig gegossen. „Bei den meisten Flächen handelt es sich um Rasen und da hat es keinen Sinn, zu wässern“, erklärt Gaudlitz. Beim Straßenbegleitgrün warten die Mitarbeiter ebenfalls mit der Bewässerung. „Das sind meistens Bodendecker. Was die Hitze nicht übersteht, muss ausgetauscht werden“, berichtet der Abteilungsleiter.

Der Stadthof möchte in den nächsten Jahren Erfahrungen sammeln, welche Pflanzen sich bei der Trockenheit durchsetzen und welche nicht. Die einzigen Objekte, die regelmäßig bewässert werden, sind die Blumenampeln in der Hagenstraße und beim Bahnhof. Dazu zählt auch der Weiße Garten: „damit er den Eindruck vermittelt, den er auch vermitteln soll“, so Raik Gaudlitz.