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Grünflächenpflege Alternativmittel gegen Unkraut gesucht

Das Unkraut wächst, das Personal für die Grünflächenpflege ist reduziert. Oebisfelde sucht nach Alternativen bei der Unkrautbekämpfung.

Von Anett Roisch 23.08.2017, 01:01

Oebisfelde l „Unsere Stadt ist verkrautet von oben bis unten. Nicht weil der Amtsleiter etwas falsch macht oder die Stadthofmitarbeiter nicht arbeiten – im Gegenteil – die machen eigentlich alles was möglich ist, aber man wird der Sache einfach nicht mehr Herr. Wir müssen dringend etwas tun, damit unsere Einheitsgemeinde wieder besser aussieht“, appellierte Martin Herrmann (SPD), Mitglied im Stadtrat und Ortsbürgermeister von Walbeck, am Montagabend am Tisch der Mitglieder des Hauptausschusses. Der Walbecker erinnerte sich: „Wir haben damals im Stadtrat lange über das Für und Wider zum Einsatz des Pestizids Glyphosat diskutiert. Es gab die Anregung, es nicht mehr zu benutzen. Wenn es nicht Glyphosat ist, dann müssen wir nach einer Alternative suchen. Mit dem Messer gegen Unkraut zu kämpfen, das wird nichts.“ Es sei – nach den Ausführungen von Herrmann – nicht nur in Walbeck so, sondern es gäbe kaum einen Ort, der richtig sauber ist.

Einheitsgemeinde-Bürgermeister Hans-Werner Kraul (CDU) dachte zurück: „Als wir in der Zwangslage waren, Einsparungen vorzunehmen, hat Ordnungsamtsleiter Detlef Meyer mehrmals gesagt: ,Wenn Sie das jetzt alles beschließen, kann die Arbeit auf den Grünanlagen nicht mehr geschafft werden.’“ Kraul berichtete, dass er aus Medien weiß, dass eine andere Gemeinde das Glyphosat wieder einsetzt. Der Bürgermeister regte an, das Pflanzengift teilweise doch wieder zu nutzen, zum Beispiel auf den Aschenbahnen der Sportplätze.

„Glyphosat ist nicht das Allheilmittel. Sollten wir es wieder einsetzen, dann dürfen wir dies nur tun, wenn die Flächen nicht in einen öffentlichen Kanal entwässert werden. Es ist alles grün, aber es ist noch nicht soweit, dass es eine Unfallquelle darstellt – also dass man ausrutscht. Dann müssten wir ja sofort reagieren. Aber es ist augenscheinlich nicht sauber“, beschrieb Meyer. Der Ordnungsamtsleiter erklärte, dass in diesem Jahr mehrere Alternativen erprobt werden. „Aber wir müssen sehen, was das für Kosten sind“, ergänzte Meyer. Außerdem seien in diesem Jahr die Niederschläge sehr groß und damit auch das Wachstum. „Die andere Sache ist die, dass wir ja in diesem Jahr nicht mehr so viel Personal haben. Wir kommen mal gerade dazu, den Rasen zu mähen. Manchmal ist der Rasen so hoch, dass wir uns die Mähtechnik kaputt hauen. Die Reparaturkosten sind schon sehr hoch“, beschrieb Meyer.

Stadtratsmitglied Manfred Wesche (CDU) schlug vor, doch die Eigeninitiative der Bürger hervorzuheben. Die Initiative der Bürger mit den schönsten Grünflächen sollte belohnt werden. Darin sah Kraul nicht die Lösung. „Bürger, die ihren Rasen vor dem Haus nicht pflegen, tun dies auch wegen einer Initiative nicht“, argumentierte Kraul.

Stadtratsmitglied Thomas May (Die Piraten) sagte: „Wenn aber jeder vor seiner Haustür etwas machen würde, dann würde es auf einen Schlag etwas besser aussehen.“

Herrmann bilanzierte: „Wir tragen die Verantwortung, denn wir haben als Stadtrat beschlossen, dass wir hier und da Stellen streichen. Aber vielleicht gibt es ja wirklich eine Alternative zum Unkrautvernichter Glyphosat, die die Arbeit erleichtert.“