Flechtinger begeistern mit Kindermusical

Bülstringen l Der Versuch, die Welt gleichzumachen, ist kläglich gescheitert. Jedenfalls bei den Mädchen und Jungen des Kinderchores Kichererbsen der Grundschule Flechtingen. Die nämlich haben den Egalos, graue Männchen, die alle Farben aus ihrem Dasein verbannt haben, den Kampf angesagt.

Kaum einer traut sich, dagegen vorzugehen, nur Vario (gespielt von Lukas Hollstein aus der 2b) und Colorida (Lucy Goldacker aus der 4b), zwei lebenslustige Kinder wollen sich die farblose Welt nicht gefallen lassen. Sie können sich das Einheitsgrau für die ganze Welt gar nicht vorstellen. Also ziehen sie los, um die graue Welt zu befreien und wieder in eine bunte zu verwandeln.

Wie schaffen sie das ganz ohne Flugzeug? Ganz einfach, im Kindermusical „1000 Farben hat die Welt“ gibt es nämlich ganz viel Phantasie. Augen zu und schon kann es losgehen.

Die erste Station auf ihrer Reise führt die beiden nach China. Musikalisch dringen die „Kichererbsen“ bis in das asiatische Land vor, singen unter instrumentaler Begleitung „Komm, reich mir deine Hand“ und treffen dort auf viele nette Menschen, die ihnen helfen wollen. Schnell ist ein bisschen Rot von der chinesischen Fahne eingepackt.

Leise, damit die Egalos ja nichts mitbekommen, geht es weiter - die Flagge von Australien vermittelt, dass des auf dem Kontinent viel Blau zu holen gibt. Doch zunächst landen Vario und Colorida an einem Gummibaum. Im Lied „Kookaburra“ heißt es „Guck mal, wer da sitzt auf dem Gummibaum“ und natürlich sind auch hier die Instrumente wichtige Klangkörper. Die freundlichen Australier lassen sich nicht lange bitten, blaues Wasser gibt es rings um den Kontinent genug, um davon etwas abzugeben.

Die Trommeln rufen Colorida und Vario auf ihrer weiteren Reise nach Ghana in Afrika, wo das Gelb der Sonne schon in der Flagge Hoffnung auf eine weitere Farbe weckt. Neben der Sonne gibt es auch den Sand in der Sahara und das Fell der Löwen in der gleichen Farbe.

Im größten Regenwald in Südamerika finden die beiden Farbenfreunde schließlich auch noch Grün. Brasilien empfängt die Kinder mit dem Lied „Mein Luftballon“.

Nun aber eilig zurück nach Deutschland, damit den grauen Ganoven das Handwerk gelegt werden kann. Schnell können sie viele andere Kinder davon überzeugen, dass Einheitsgrau nichts ist, bei dem Kinder glücklich sein können. Gemeinsam befreien sie die Farben.

Das bezaubernde Musical von Reinhard Horn, Rita Mölders und Dorothe Schröder hat Lehrerin Grit Kiefer mit ihren Kindern gekonnt in Szene gesetzt. Das Begegnungszentrum in Bülstringen bebte unter dem Applaus der zahlreichen Zuhörer, auch, als die „Tanzbärchen“ im Anschluss noch mit zwei Tänzen aufwarteten.

Viel zu tun hatten die Kinder mit dem Lernen der Texte für die Lieder, besonders natürlich auch Vario und Colorida, die auch noch ihre Sprechtexte auswendig gelernt hatten. Darum, so berichtete Grit Kiefer, sei es auch eine Schrecksekunde gewesen, als sich Lukas vor rund zwei Wochen den Arm gebrochen hatte und sein Einsatz auf der Kippe stand. Kurzerhand hatte sich Ben bereit erklärt, die Texte von Vario zu lernen, musste dann aber doch nicht zum Einsatz kommen. Für ihn gab es von Grit Kiefer unter Applaus ein kleines Extrapräsent.

Der Dank der Lehrerin ging nicht nur an die Kinder, die ihre Sache ganz toll gemacht hatten, sondern an die Eltern, die sich um Kostüme gekümmert hatten und beim Aufblasen der mehr als 100 Luftballons geholfen hatten, die auf und vor der Bühne herumflogen. Am Technikpult hatte Axel Gerber Platz genommen.