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Gülletank Nach Havarie kein Umweltschaden

Nach dem Platzen eines Gülletanks zur Jahresbeginn in Bösdorf gab es keine Umweltschäden. Das sagt ein Gutachten.

Von Anett Roisch 01.06.2016, 01:01

Bösdorf l Auf dem Gelände der Bösdorfer Milchviehanlage am Rand des Naturschutzgebietes Drömling war am Neujahrsmorgen 2016 ein Behälter mit Gärresten geplatzt. Eine Masse von 1200 Kubikmeter war über den Hof der Agrar Produktionsgesellschaft-mbH Bösdorf und bis zu einer nahegelegenen Wiese gelaufen.

„Es war ein geschraubter Metallbehälter, in dem die Endprodukte aus unserer Biogasanlage über den Winter gelagert werden sollten“, beschrieb Jörg Stottmeister, Geschäftsführer der Agrar Produktionsgesellschaft-mbH. Um den Schaden von der Versicherung ersetzt zu bekommen, hatte Stottmeister ein Gutachten in Auftrag gegeben.

„Im Radio lief ein Bericht, dass der Behälter übervoll und total verrostet war – das stimmt überhaupt nicht. Ich habe inzwischen vom Gutachter einen Zwischenbericht bekommen, aber zum Gutachterbericht möchte ich mich erst äußern, wenn das Endergebnis vorliegt“, erklärte der Landwirt. Stottmeister schilderte, dass er sich darauf verlassen habe, dass der Behälter dicht ist. „Es waren keine Mängel zu sehen. Täglich waren die Mitarbeiter dort vor Ort“, beschrieb der Landwirt, der das Unternehmen, das in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert, führt.

Der Milchviehbetrieb befindet sich am Rand des Naturschutzgebietes Drömling. Gleich nach dem Unfall haben die Behörden geprüft, ob das betroffene Erdreich abgetragen werden muss. „Es ist kein Umweltschaden aufgetreten. Es wurden Bodenproben genommen. Es ist nichts ins Grundwasser gekommen“, betonte Stottmeister.

Er habe jetzt Anträge beim Landkreis Börde für einen Ersatzbau des defekten Behälters gestellt. Groß ist seine Hoffnung, dass die Versicherung für den Schaden aufkommt.

„Die Behälter wurden Anfang der 90er Jahre gebaut. Die Firma, die die Behälter produziert und die Firma, die sie vertrieben hat, gibt es heute nicht mehr. Die beiden baugleichen Behälter werden überprüft und bei Bedarf durch neue ersetzt. Ein Sachverständiger vom Land wird zur Überprüfung kommen“, erklärte Stottmeister.

Seit dem 19. Mai 2016 liegt ein Zwischenbericht zur Versagensursache im Fachdienst Natur und Umwelt des Landkreises Börde vor. „Erst mit Vorlage des Endberichtes ist jedoch eine Gesamtauswertung möglich“, erklärte Dieter Torka, Leiter vom Fachdienst Natur und Umwelt im Landkreis. Gegebenenfalls werde – nach den Ausführungen von Torka – in Abstimmung mit dem Landesverwaltungsamt als obere Wasserbehörde geprüft, ob und welche verwaltungsrechtlichen Schritte im Einzelnen notwendig sein werden.

Ob Behälter des gleichen Herstellers bei anderen landwirtschaftlichen Betrieben ausgetauscht werden müssen, ist deshalb auch noch ungewiss.