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Hegering Reviere werden vom Müll befreit

Die Jäger des Hegeringes Belsdorf haben in ihren Revieren Frühjahrsputz gehalten. Dabei traten wieder Berge von Müll zutage.

Von Carina Bosse 29.03.2017, 01:01

Seggerde l Aufgeräumt haben die Jäger des Hegeringes Belsdorf nicht nur am vergangenen Wochenende in den Wäldern, an Ackerflächen und Wegen. Mit dabei waren die Reviere Belsdorf, Behnsdorf, Hödingen, Siestedt-Ribbensdorf, Seggerde, Walbeck Weferlingen und eine Eigenjagd im Forst Seggerde.

„Einige Jäger waren schon die ganze Woche im Einsatz, um Frühjahrsputz in ihren Revieren zu halten“, erzählt Frank Damas vom Hegering. Einige arbeiten in Schichten und können darum am Wochenende nicht immer im Einsatz sein.

Große Berge von Müll haben die Männer und Frauen aus dem Wald geholt. „Es ist unglaublich, was alles an welchen Stellen zu finden ist“, berichten sie nach ihrer Rückkehr auf den Gutshof in Seggerde. Tief im Wald, kaum durch einen Waldweg zu erreichen, ziehen sie achtlos weggeworfenen Unrat aus dem Revier. Dabei kann immer nur betont werden, wie einfach es ist, in Sachsen-Anhalt Sperrmüll zu entsorgen. Ein Anruf genügt, und schon gibt es einen Termin zur Entsorgung.

Außerdem ist die illegale Müllentsorgung für die Fauna sehr gefährlich. In Stricken und Netzen beispielsweise können sich die Tiere leicht verfangen und im Extremfall daran elendig verenden.

Ganze Säcke voller gebrauchter Windeln hat Frank Damas am Rastplatz vor Seggerde aus dem Straßengraben gefischt. Auch anderer Müll, achtlos aus dem Auto geworfen, sammelt sich dort regelmäßig an. Eine ganze Sofasitzgruppe hat er nicht weit davon entfernt im Wald entdeckt.

Auch über die Müllsammel-aktion hinaus sind die Jäger das ganze Jahr über im Einsatz. In allen Revieren wurden Maßnahmen zur Arterhaltung für das Niederwild getroffen. Hase, Fasan und Rebhuhn werden nicht bejagt, sondern gehegt. Für Notzeiten wurden beispielsweise Futterplätze angelegt. Für den seltenen Eisvogel entstanden Brutmöglichkeiten, für das Vorkommen von Biber und Fischotter in der Aller wurden Verbesserungen vorgenommen.

Die Jäger wissen: Nur, wo die Natur intakt und im biologischen Gleichgewicht ist, können sich alle heimischen Arten ungehindert entwickeln.

Der gesammelte Müll konnte zunächst nur zwischengelagert werden, da der angeforderte Container nicht rechtzeitig zur Verfügung stand. Der Unrat soll nun im Laufe der Woche aufgeladen und dann abtransportiert werden.

Ein Landwirt aus Seggerde hat sich spontan bereit erklärt, uns zu helfen, so die Jäger. Er wird, wenn der Container bereit steht, mit seinem Frontlader beim Beladen helfen. Dafür sind ihm die Jäger sehr dankbar.