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Heidefest Museumshof bietet viel Interessantes

Zu den Schauplätzen des 38. Colbitzer Heide- und Bockbierfestes zählt auch der Museumshof mit interessanten Ausstellungen.

Von Burkhard Steffen 10.09.2015, 01:01

Colbitz l Die Colbitzer Töpferfrauen freuen sich am Heidefestsonnabend auf dem Museumshof auf zahlreiche Besucher. Sie bieten nicht nur zwischen 13 und 18 Uhr Kaffee und Kuchen im „Museumscafé“ an, sondern laden alle Besucher auch zum Töpfern ein. Darüber hinaus wollen sie gemeinsam mit dem Wolmirstedter Kreativzirkel altes Handwerk wie Klöppel oder Spinnen vorstellen. Zu Gast im Museumshof werden auch die ehemaligen Heideköniginnen sein. Um 16 Uhr soll dort eine Ausstellung mit den erikafarbenen Roben der Majestäten eröffnet werden.

„Im Museumshof sind außerdem auch alle Ausstellungen geöffnet. Sie werden von Mitarbeitern und ehrenamtlichem Helfern betreut, die alle Fragen beantworten und Auskünfte geben können“, macht Museumshofleiter Herbert Bilang deutlich.

Auf einige interessante Objekte können sich die Besucher der Fototechnik-Ausstellung innerhalb des einst von Erika Scheele und den Schulzefreunden gegründeten Kabinetts über das Leben des Universalgelehrten und Colbitzer Ehrenbürgers Johann Heinrich Schulze freuen.

„Zu sehen ist unter anderem eine Vitrine, in der Kameras ausgestellt sind, die von Colbitzern und Bürgern aus der Umgebung abgegeben worden sind“, erklärt Hartmut Lehmann von den Schulzefreunden. „Alle Fotoapparate sind restauriert worden und funktionieren wieder“, so Lehmann, der alte Fototechnik sammelt. Glanzstück dabei ist eine französische Klappkamera, die vermutlich 1938 in Paris produziert wurde, hat Lehmann herausgefunden. Allerdings würde er gern erfahren, wie das seltene Exemplar nach Colbitz gekommen ist. Die Kamera wurde nämlich anonym bei ihm abgegeben.

Außer dieser neuen Sammelvitrine gibt es in der Fototechnik-Ausstellung zum Heidefest noch zwei weitere Besonderheiten. So wird Hartmut Lehmann den Schulze-Versuch nachstellen, bei dem der Colbitzer Ehrenbürger die Lichtempfindlichkeit der Silbersalze nachgewiesen und damit die Grundlagen für die analoge Fotografie geschaffen hatte.

Ein Hingucker ist auch die Exposition „Laterna magica und Projektoren“. Diese Sonderausstellung zeigt besonders deutlich die rasante Entwicklung der Bildtechnik. „Die Laterna Magica war der Vorläufer der Projektoren und wurde zum Teil noch mit Petroleumlicht betrieben“, berichtet Hartmut Lehmann.

Ähnlich kompetent wie Hartmut Lehmann bei der Fototechnik ist Jürgen Fritsche bei den Radios. Der Hobbybastler hat in seinem Kabinett schon Hunderten von Rundfunkempfängern ein zweites Leben eingehaucht. In der Museumsscheune stellt er etwa 40 Stück aus seiner Sammlung aus.

Zu den ältesten Teilen zählt ein so genannter Volksempfänger aus dem Jahr 1933, den Jürgen Fritsche wieder zum Leben erweckt hat. Der Colbitzer vermittelt den Besuchern auch Einblicke in die Anfänge der Radiotechnik. So hat er einen Detektor nachgebaut, der einst als Vorläufer der Rundfunkempfänger galt. Aber auch damit kann man Radiosender empfangen und über Kopfhörer das Programm verfolgen.

Mit der Forstschau, der historischen Haushaltsausstellung, der Original Schuhmacherwerkstatt, dem Bierglasmuseum oder der auch überregional schon sehr bekannten Eulenausstellung gibt es weitere interessante Anziehungspunkte auf dem Colbitzer Museumshof. Auf dem Freigelände laden Ponyreiten und ein Streichelzoo besonders die jüngeren Besucher ein.