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Heimatgeschichte Material über Flachswerk gesucht

Der Heimatverein Döhren plant eine Broschüre zum 100. Geburtstag des Flachswerkes. Wer Material hat, wird um Hilfe gebeten.

Von Anett Roisch 30.05.2017, 01:01

Döhren l Beim Auftakt für das Festjahr nahmen viele Besucher auch die Ausstellung „Mein Dorf“ in der Kirche in Augenschein. Diese kleine Schau, die mit Fotografien Einblick ins Dorfleben gibt, aber auch Gemälde präsentiert, wird das Jahr über ständig erweitert.

Zur nächsten Veranstaltung, die am Sonntag, 11. Juni, um 15 Uhr in der Kirche stattfindet, wird noch eine Zusammenfassung von Zeitungsartikeln aus der Volksstimme dazu gefügt, die schon 20 Jahre alt ist.

Angefertigt wurde sie, als die Döhrener mit ihren Nachbarn aus Grasleben die Freilegung der alten Ortsverbindung zwischen den beiden Dörfern feierten. Eine richtige Straße wird daraus wohl nicht mehr werden, für die Döhrener ist es dennoch ein Jubiläum, das sie gebührend würdigen wollen.

„Döhren im Sack“ ist das Motto des heimatgeschichtlichen Nachmittags am 11. Juni, denn Döhren lag mehrere Jahrzehnte lang tatsächlich in einem Sack. „Solange die innerdeutsche Grenze bestand, war Döhren nur über die Straße aus Richtung Weferlingen zu erreichen“, sagt Marita Bullmann.

Sie plaudert über Döhrener Straßengeschichte(n). Kaffee und Kuchen gibt es an diesem Nachmittag selbstverständlich auch. Die Ausstellung ist ebenfalls beim Kirchturm- und Kinderfest am 2. Juli zu sehen.

Ein wesentlich größeres Jubiläum rankt sich um das ehemalige Flachswerk. Es ist 100 Jahre her, dass dieses stillgelegte Werk als Trocknungsanlage gegründet wurde. Darum soll es auch beim traditionellen Hoffest am 3. September gehen.

Dann wird nämlich auch zu einem Ehemaligentreffen der Flachswerker eingeladen. Nicht nur jene, die noch in der Flachsverarbeitung tätig waren, sondern auch jene, die danach im selben Werk flexible Transportbehälter hergestellt haben, sind damit angesprochen. Das Werk befindet sich heute in privater Hand und ist nicht mehr öffentlich zugänglich.

„Eine kleine Ausstellung zum Flachswerk gibt es bereits in der Heimatstube des Heimatvereins“, bekräftigt Gudrun Heinecke, die Vereinsvorsitzende. Und in der Broschüre zur 1000-Jahr-Feier 2004 haben Eberhard Pasch und Erna Wipper bereits einen Rückblick gegeben.

Darüber hinaus will der Heimatverein versuchen, zum Jubiläum ein kleines Heft zu erarbeiten, das vor allem auf persönlichen Erinnerungen von ehemaligen Mitarbeitern aufbaut. Lieselotte Masche hat zum Beispiel Fotos von Ende der 1940er, Anfang der 1950er Jahre zur Verfügung gestellt.

Rosemarie Seif hatte noch Lohnstreifen aus den 1940er Jahren aufgehoben. Ein Gemälde aus den 1940er Jahren vom Flachswerk hängt gegenwärtig in der Ausstellung in der Kirche. Gudrun Sobotta-Buhrdorf hat noch ein von Paul Thomas gemaltes Bild von Döhren mit dem Flachswerk. Sie hat eine Fotografie davon geschickt.

Das sind nur einige Beispiele. Wer ebenfalls noch Fotos, Dokumente oder anderes zur Geschichte des Flachswerks bis in die 1990er Jahre zur Verfügung stellen möchte, wird gebeten, sich an Marita Bullmann, Telefon 039061/2250, zu wenden. Auch Erinnerungen an die Zeit im Flachswerk können erzählt werden. Andere Fotos und Dokumente zur Döhrener Geschichte sind ebenfalls sehr willkommen.