Heimatverein Dorster Schloss erkundet

Frauen und Männer des Calvörder Heimatvereins und ihre Freunde haben das Dorster Schloss besichtigt.

Von Anett Roisch 21.06.2018, 01:01

Dorst l Bei wunderschönem sonnigen Wetter radelten Calvörder Heimatfreunde vom Marktplatz des Fleckens in Richtung Dorst. „Die Radtour war lange im Voraus geplant. Dass die Tour aber zusammen mit dem Dorster Dorffest fiel, ist ein Zufall. Um so größer ist die Freude, dass wir am Frühstück teilnehmen können“, sagte die Heimatvereinsvorsitzende Christa Merker, als die Radler pünktlich und bei Blasmusik am Tisch saßen. „Ein Dankeschön geht an den Dorster Kultur- und Heimatverein, der das Frühstück organisiert hatte sowie an Isabella und Manfred Franke, die uns bewirteten“, sagte Christa Merker.

Nach dem Essen, dem Maß Bier und einigen Takten Blasmusik ging es zum Gutshaus, das liebevoll von den Dorstern „Unser Schloss“ genannt wird. „Die Schlossbesichtigung war schon länger ein Wunsch, der uns nun erfüllt wird“, sagte die Heimatvereinsvorsitzende voller Vorfreude. Manfred Franke, Ortsteilbeauftragter von Dorst und Heimatfreund Ingo Springborn, die sich seit langem mit der Geschichte des Ortes und der des Schlosses befassen, führten die Besucher vom Keller bis zum Dachboden. Das Interesse an der Geschichte des Hauses und deren Bewohner war groß.

„1865 wurde das Gut Dorst von Paul Fischer gekauft, nachdem er das Studium als Agraringenieur absolvierte. Es begann eine intensive Nutzung der Land- und Viehwirtschaft. Sein Sohn, ebenfalls Paul genannt, der den Hof 1919 übernahm, erbaute das Schloss in den Jahren 1922 bis 1924. Fast das gesamte Material bestand aus eigener Produktion – Mauersteine, Dachziegel, Balken und Sand“, berichtete Franke. Zusätzlich ist das Gebäude durch Figurenschmuck aufgewertet, auf der Traufe der Nordseite am Ansatz des Mansarddachs befinden sich sechs Skulpturen von Bauern bei der Arbeit. Die Lampen seitlich der Freitreppe sind mit Tierplastiken versehen, darunter befindet sich ein Hammel als Hinweis auf die einstige Funktion des Dorsts als Hammelweide.Im Schloss wohnten die Hausherren sowie die Bediensteten. „Der heute noch prachtvollste Raum ist das Herrenzimmer mit seiner schönen Holzdecke und den bleiverglasten Fenstern“, schwärmte Springborn.

Nach fast zwei Stunden war der Rundgang beendet. Per Drahtesel ging es zurück nach Calvörde. Im Garten von Heimatfreund Dietmar Hahne wurde gegrillt. „Wieder einmal war es eine gelungene Aktivität unseres Vereins“, waren sich die Heimatfreunde einig. Sie freuen sich schon jetzt auf die Fahrt mit einem neuen Ziel im kommenden Jahr.