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Hitzewelle Fit durch die heißen Tage

Die Hitze macht Mensch und Tier zu schaffen. Wie stellen sich Kita, Seniorenheim und Tierheim in Haldensleben auf die heißen Tage ein?

Von Michelle Kosub 09.08.2018, 01:01

Haldensleben l Schlaflose Nächte, Kopfschmerzen und Schwindelgefühle am Tag - vielen Menschen quälen sich durch die heißen Tage. Wer sich den Temperaturen nicht angemessen verhält, riskiert, in der Notaufnahme zu landen. „Wir können in der Notaufnahme schon einen Anstieg der Patienten mit hitzebedingten Beeinträchtigungen verzeichnen. Je länger die Hitze anhält, desto mehr Menschen kommen zu uns“, sagt Yvonne Eichelmann vom Ameos-Klinikum Haldensleben.

Vor allem ältere Menschen und vielfach Erkrankte seien von Flüssigkeitsmangel und Austrocknung, teilweise bis zum Nierenversagen, betroffen. Häufige Symptome seien Kreislaufschwäche, Blutdruckabfall, Schwindel und Ohnmacht.

Wie sich ältere Menschen auf die Hitze einstellen können, zeigt ein Besuch des Seniorenpflegeheims Hagenhof in Haldensleben. Hier lassen die Bewohner den Tag gemächlich angehen. Bereits vormittags gehen sie spazieren, da es in den Nachmittagsstunden zu heiß dafür ist. Dann nutzen die Bewohner lieber den Balkon des Heimes, der sich im Schatten befindet.

Bei einem Eis mit Sahne ist das heiße Wetter für sie erträglich. „Jeder Bewohner erhält eine Schüssel mit lauwarmen Wasser, in die er seine Füße stellt, um ein wenig Abkühlung zu bekommen“, sagt Carola Rusche, stellvertretende Pflegedienstleiterin des Seniorenpflegeheims. Das Pflegepersonal achte darauf, dass die Patienten viel trinken. „Wir legen mehr Wert auf ein gemütliches Beisammensein als auf Aktivitäten“, so Carola Rusche weiter. Bei den Senioren scheint dies gut anzukommen. So genießt Bewohnerin Erika Honigmann ihr Eis und das Fußbad in der Schüssel. „Das Eis schmeckt hervorragend. Das ist eine richtig schöne Erfrischung von oben und von unten“, erzählt die 90-Jährige.

Doch nicht nur Senioren leiden unter der Hitze. Auch die Kinder der katholischen Kindertagesstätte St. Johannes beeinflusst das warme Wetter. Morgens um sechs Uhr lüften die Erzieherinnen des Frühdienstes vor dem Erscheinen der ersten Knirpse die Räume. Das Frühstück wird draußen eingenommen.

Auch werde darauf geachtet, dass die Kleinen morgens schon mit Sonnenschutz eingecremt in die Kita kommen. „Während des Tages werden die Kinder auch von uns Erziehern nochmal mit Sonnenschutz versorgt“, erzählt Martina Tippelt, Leiterin der Kita. Draußen auf dem Hof der Einrichtung bieten Bäume ein paar schattige Plätze.

Die Mittagsruhe bereite den Kindern bei einer Raumtemperatur von 28 Grad Celsius nicht so viel Spaß. Da werde schon einmal die Decke weg gelassen, sagt Martina Tippelt. Außerdem achten die Erzieher darauf, dass es genug zu trinken gibt. Auch Eis darf zur Abkühlung nicht fehlen „Die Eltern haben Eis gebracht, da waren die Eisschränke voll. In der letzten Woche haben wir viel davon gegessen“, berichtet die Kita-Leiterin.

Eis ist als Abkühlungsmöglichkeit für Hunde und Katzen keine Option. „Wir achten darauf, dass genug Wasser da ist und Schattenplätze zur Verfügung stehen“, sagt Dirk Lehmann, Tierpfleger des Tierheims Satuelle. Er rät dazu, Hunden ein nasses Handtuch als Liegefläche zur Abkühlung anzubieten.

Das Gassigehen sollte außerdem in die frühen Morgenstunden verlegt werden. Am Wichtigsten sei jedoch, den Tieren ihre Ruhe zu lassen. „Unsere Hunde und Katzen kommen mit der Hitze gut zurecht. Solange sie keinen Stress haben, ist alles gut“, berichtet Dirk Lehmann.