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Hubertuskonzert Jagdweisen in der Simultan-Kirche

Das traditionelle Hubertuskonzert fand dieses Mal in der Simultan-Kirche Althaldensleben statt. 220 Gäste waren gekommen.

Von André Ziegenmeyer 09.11.2016, 00:01

Althaldensleben l Ganz im Zeichen des Waldes, der Natur und der Jagd hat am Sonntag die Schinkel-Simultan-Kirche in Althaldensleben gestanden. Denn da die Andreaskirche in Hundisburg saniert wird, fand das traditionelle Hubertuskonzert dieses Jahr in einem anderen Gotteshaus statt. „Die Zeit des Bauens bringt ein Provisorium mit sich. Aber es ist schön, dass sie den Weg auch hierher gefunden haben“, erklärte Pfarrer Jens Schmiedchen. Zusammen mit Hubertus Hlawatsch, dem Vorsitzenden des Fördervereins des Hauses des Waldes, begrüßte er die Gäste.

Mit verschiedenen Trophäen und Präparaten hatten die Mitglieder des Fördervereins die Simultan-Kirche festlich herausgeputzt. Dieses liebevolle Engagement lohnte sich umso mehr, als das Gotteshaus mit zirka 220 Besuchern rappelvoll war.

Gestaltet wurde das Hubertuskonzert von den Jagdhornbläsern der Kreisjägerschaft Haldensleben, dem Forstchor Flechtingen und dem Posaunenchor Nordgermersleben. Dabei präsentierten die Jagdhornbläser traditionelle Volks- und Jagdweisen. Dazu zählten der Hubertusmarsch von Reinhold Stief, „Munteres Treiben“ von Herbert Heinrich sowie das kleine und das große Halali. Dieter Kählert, der Leiter der Jagdhornbläser, war aus Kranheitsgründen verhindert.

Der Posaunenchor Nordgermersleben trat in erweiterter Besetzung auf und spannte den Bogen von barocker Musik über die Romantik bis hin zu zeitgenössischen Arrangements. Unter der Leitung von Stefan Heinzel spielten die Musiker unter anderem Werke von Georg Friedrich Händel, Felix Mendelssohn Bartholdy und Tilman Peter. Der Forstchor Flechtingen wird von Tatyana Raygorodska geleitet. Mit klaren Stimmen brachten die Sänger verschiedene Volkslieder zu Gehör.

Zwischen den einzelnen Liedern ergänzte Jens Schmiedchen das Programm um besinnliche Worte. Dabei widmete er sich nicht zuletzt dem geistlichen Abendlied „Nun ruhen alle Wälder“ des Barockdichters und Theologen Paul Gerhardt. Zu den Besonderheiten dieses Werkes zählt es, dass jede Strophe mit der Betrachtung irdischer Vergänglichkeit beginnt, um sich dann Gott und der Ewigkeit zuzuwenden. „Aus dem Abschied wird ein Neubeginn“, erläuterte Jens Schmiedchen. Vielleicht liege es daran, dass sich dieses Lied heute großer Beliebtheit erfreue.

Der Heilige Hubertus gilt als Schutzpatron der Jäger, der Schützen und der Natur. Der spätere Bischof von Maastricht und Lüttich wurde 655 in Toulouse geboren. Der Legende nach war er zunächst ein maßloser Jäger, bis ihm ein Hirsch mit einem Kreuz zwischen den Geweihstangen erschien und er eine Läuterung erfuhr.

Das Hubertuskonzert findet traditionell am Sonntag nach dem 3. November eines jeden Jahres statt. Es handelt sich um eine gemeinsame Veranstaltung der Kirchengemeinde St. Andreas und des Fördervereins des Hauses des Waldes in Hundisburg. Am Ende wurden Spenden gesammelt. Diese sollen teilweise in die Sanierung der St. Andreaskirche Hundisburg fließen.