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Internet Breitbandausbau liegt im Zeitplan

Die Haldensleber Stadtverwaltung ist zuversichtlich, dass die Stadt und die Ortsteile ab Ende 2018 mit schnellem Internet versorgt werden.

Von Jens Kusian 20.10.2018, 01:01

Haldensleben l Die Telekom lässt keinen Zweifel daran, den Breitbandausbau in Haldensleben und den Ortsteilen bis zum Jahresende abzuschließen. Überall in der Stadt werden Löcher gebuddelt, und täglich werden es mehr. „Viele der Löcher bleiben auch offen“, sagte Lutz Zimmermann, der für die Stadtverwaltung den Breitbandausbau betreut. Dies habe ablauftechnische Gründe, begründete er im Hauptausschuss den aktuellen Zustand: „Nach dem Öffnen werden die notwendigen Kabel durchgeschossen. Und es wird dort schon geschachtet, wo die neuen Verteilerkästen aufgebaut werden. Von den geplanten 85 Gehäusen sind derzeit knapp 60 aufgestellt.“

Sind die Arbeiten erledigt, werden die Fußwege wieder hergerichtet. Mitarbeiter des städtischen Bauamts würden die Arbeiten abnehmen und kontrollieren, ob die Oberfläche wieder korrekt hergerichtet wurde, versicherte Stadtbauamtsleiter Holger Waldmann. Sollte es innerhalb von zwei Jahren in diesen Bereichen zu Schäden kommen, beispielsweise zu Absenkungen oder Aufwölbungen, werde die bauausführende Firma in Regress genommen, so Waldmann weiter.

Die Telekom habe zugesichert, dass alle notwendigen Arbeiten zum Netzausbau zum Ende des Jahres 2018 abgeschlossen sein würden, informierte Zimmermann die Mitglieder des Hauptausschusses am Donnerstagabend. „Nach eigener Aussage liegt die Telekom im Zeitplan“, sagte er. Das soll nicht nur die Kernstadt, sondern auch die Ortsteile Satuelle, Uthmöden und Süplingen betreffen. Um den Termin halten zu können, arbeitet das von der Telekom beauftragte Unternehmen sogar sonnabends. Lediglich für Hütten hat sich der Zeitplan geändert. „Hütten wird schon im November schnelles Internet haben“, verkündete Zimmermann.

Nach dem Abschluss der Arbeiten soll das ausgebaute Netz aufgeschaltet werden. Damit soll jedem Haushalt dann eine Bandbreite von mindestens 50, in vielen Fällen auch 100 Mbit/s im Download zur Verfügung, heißt es von der Telekom dazu.

Technische Änderungen, um einen schnelleren Internetanschluss zu bekommen, sollen in aller Regel nicht nötig sein. Wer einen schnellen Anschluss haben möchte, müsse allerdings einen entsprechenden Vertrag mit dem jeweiligen Telekommunikationsunternehmen seiner Wahl abschließen, erklärte Zimmermann. „Die Telekom baut anbieteroffen aus, so dass auch andere Unternehmen – bei entsprechender Vereinbarung – es nutzen können.“ Allerdings sollten Interessenten sich beraten lassen, ob auch die Hardware, das heißt die Verkabelung und der Router innerhalb des Hauses, auf dem aktuellen Stand sind, damit auf dem Weg zum schnellen Internet nicht die eigene Technik zum Nadelöhr wird, riet Andreas Meyer, der für die Telekom den Ausbau koordiniert.

Wer im Zuge des Ausbaus jedoch jetzt noch einen eigenen Glasfaseranschluss bekommen möchte, hat schlechte Karten. Zum 23. September war die Anmeldefrist dafür abgelaufen. Vorgesehen war ein solcher Anschluss in erster Linie für Unternehmen. Doch auch Privatleute hätten einen solchen Anschluss beantragen können. „Die Möglichkeit gab es, denn laut des gemeinsam abgeschlossenen Vertrages mit der Stadt waren für einige private Nutzer aus technischer Sicht Glasfaserhausanschlüsse vorgesehen. Aber auch um es klar an dieser Stelle zu sagen: Wir bauen FTTC in Haldensleben aus mit Geschwindigkeiten bis zu 100 Mbit/s, und da wo Supervectoring eingesetzt wird, bis zu 250 Mbit/s“, machte Telekom-Pressesprecherin Stefanie Halle deutlich.

Die Anzahl der Möglichkeiten für einen FTTH-Anschluss sei aus technischer und wirtschaftlicher Sicht überschaubar gewesen, so ihr Fazit. „Des Weiteren gab es im Vorfeld der Planung gegenüber der Stadt ein Entgegenkommen der Telekom, dass die Stadt weitere Bedarfe privater Nutzer ermittelt. Die Ermittlung ist abgeschlossen und damit auch die Planung zum Ausbau. Aufgrund des Baufortschrittes können weitere private Nutzer nicht mehr berücksichtigt werden“, macht die Sprecherin deutlich. „Wer sich dennoch für einen Glasfaseranschluss interessiert, kann sich über unser Ausbauprogramm ,Mehr Breitband für Mich‘ informieren.

Da Haldensleben gleich mehrere Digitalisierungsziele verfolgt – neben den Netzausbau sind das Elektromobilität und öffentliches WLAN – ist laut Lutz Zimmermann das Land Sachsen-Anhalt auf die Stadt zugekommen mit der Bitte, sich für ein regionales Digitalisierungszentrum zu bewerben. „Wir haben daraufhin eine Projektskizze eingereicht“, unterrichtete er die Ausschussmitglieder.

Auch wenn die Bewilligung noch aussteht, könnte im kommenden Jahr ein solches Zentrum für einen Zeitraum von zwei Jahren in Haldensleben eingerichtet werden. Ziel des Zentrums ist es dann, die weitere Digitalisierung in der Kreisstadt zu begleiten.