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Johannesfest Besinnen auf Nächstenliebe und Respekt

Die Hödinger haben ihr Johannesfest gefeiert. Viele nutzten die Gelegenheit, um einmal innezuhalten und die Gemeinschaft zu pflegen.

Von Carina Bosse 28.06.2018, 01:01

Hödingen l Zum Nachdenken und eigenständigen Agieren hat schon Johannes, der Täufer, einst am Jordan die Menschen aufgerufen. Und seine mahnenden Worte über Streitsucht, Missgunst und Geiz haben heute mehr denn je nichts von ihrer Bedeutung verloren. So lautete auch die Botschaft des diesjährigen Johannesfestes in Hödingen, dass man sich nicht alles gefallen lassen darf, dass man die Augen offen halten soll und gemeinsam anprangern, was schief läuft.

In Gesprächsform hatte Pfarrerin Esther Spenn den Inhalt ihrer Predigt zum Johannesfest gestaltet. Allein könne man nichts ausrichten, aber wenn sich alle gemeinsam ihren Unmut äußern, dann verhallt der Aufschrei nicht ungehört.

Es könne doch nicht sein, dass die Gesellschaft in Europa immer mehr nach rechts rutscht, dass sie sich auseinander dividieren lasse, dass man mit der Umwelt trotz begrenzter Ressourcen so sorglos umgehen würde.

Mit offenen Augen sehen, mit offenen Ohren hören und mit offenem Mund sprechen, und für den Nächsten auch das Herz öffnen, das alles gehört zu Nächstenliebe und Respekt, lautete die Botschaft des Johannesfestes.

Dazu müsse man auch kein berühmter Mensch oder Prophet sein, hatten Antje und Mathilda Jarek gemeinsam mit Esther Spenn beim Erzählen der Geschichte von Johannes festgestellt. Es reiche schon, aufmerksam zu sein und sich nicht alles gefallen zu lassen.

Es gebe viel Unrecht in dieser Welt. Dagegen müsse man gemeinsam angehen, in einer Gemeinschaft wie in Hödingen, wo viele gekommen waren, um den Gottesdienst zu feiern und in gemütlicher Runde beisammen zu sitzen.

Der Männergesangverein Hödingen unter der Leitung von Berit Lobach gestaltete den Gottesdienst musikalisch mit und nahm anschließend auch an der üppig belegten Kaffeetafel sowie an der vorbereiteten Verlosungsaktion teil.

Unermüdlich hatten die Organisatoren 202 Preise zusammengetragen und dazu 250 Lose gefertigt, die zum Johannesfest ausgegeben wurden.

„Unser Dank geht an die vielen fleißigen Helfer, die vor und hinter den Kulissen rund um das Johannesfest unermüdlich gearbeitet hatten. Ohne sie könnten wir all das nicht leisten“, so Esther Spenn. Wegen des wechselhaften Wetters waren die Hödinger in ihrer Johanniskirche geblieben. Draußen lud aber eine bunte Hüpfburg die Kinder zum Herumtollen ein.

Das Fest war auch nach dem Gottesdienst noch sehr schön. Keiner ließ sich hetzen, viele blieben noch lange sitzen. Zeit zum Erzählen ist im Alltag oft kostbar, so dass das Fest dafür ausgiebig genutzt werden konnte.

Zum Fußball am Abend fanden sich dann noch ein paar mehr Leute ein und fieberten beim zweiten Gruppenspiel gemeinsam mit der deutschen Nationalmannschaft bis zur allerletzten Minute mit.