Hundisburger Wehr feiert 85. Geburtstag

Hundisburg l 85 Jahre und kein bisschen leise – das stellten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Hundisburg und ihre Gäste am Sonnabendmorgen eindrucksvoll unter Beweis. Mit einem musikalischen Ständchen der Schalmeienkapelle Sülldorf wurden die Dorfbewohner ab 9 Uhr bei einem Festumzug geweckt. Dabei verlieh so manches Martinshorn der Weckaktion lautstark Nachdruck, denn auch Abordnungen der freiwilligen Feuerwehren aus Born, Bebertal, Rottmersleben, Haldensleben, Almke und Ackendorf waren mit von der Partie.

Auf dem Thieplatz hatten die Hundisburger Kameraden ihr Feier-Hauptquartier aufgeschlagen. Dort nahm Wehrleiter Martin Gehrmann auch die Geburtstagsglückwünsche entgegen. „85 Jahre – das ist eine verdammt lange Zeit“, ließ er die Geschichte der Wehr kurz Revue passieren. Gegründet wurde die Vereinigung am 22. September 1933 von 17 Freiwilligen – auch aufgrund eines Erlasses, nach dem ab 1933 jede Gemeinde in Deutschland eine freiwillige Feuerwehr vorhalten musste.

Ein kleiner grüner Anhänger sei die erste technische Ausstattung gewesen. Das erste echte Feuerwehrauto überhaupt bekamen die Hundisburger erst nach der Wende 1994. Bis dahin war sie lediglich mit einem Barkas als Mannschaftstransportwagen ausgerüstet. Seit Juni 2014 verfügt die Wehr über ein modernes Tragkraftspritzenfahrzeug, der Vorgänger ist nach wie vor im Einsatz – in Griechenland.

Auch personell sieht Martin Gehrmann seine Truppe gut aufgestellt. 20 aktive Mitglieder, 5 Jugendliche und eine Alters- und Ehrenabteilung gehören zu Wehr. „Wir sehen das Fest heute auch ein bisschen als Werbung für das Ehrenamt“, hofft er auf neue Mitstreiter.

„Das ist heute euer Tag, und ich bin stolz, eine solch starke Wehr im Ort zu haben“, bedankte sich Ortsbürgermeister Nico Schmidt für das ehrenamtliche Engagement. Er habe großes Interesse, dass dies auch so bleibe, unterstrich er. „Daher könnt ihr euch der Unterstützung des Rates gewiss sein“, versprach er und überreichte Martin Gehrmann symbolisch einen heiligen Florian, den Schutzpatron der Feuerwehren, aus Keramik.

Wie groß der Zusammenhalt in Hundisburg ist, zeigte der Orientierungsmarsch, an dem neben den Gastwehren auch vier Dorfmannschaften teilnahmen. Die einzelnen Stationen wurden von Vereinen aus dem Ort betreut, und so mussten auch dementsprechend vereinstypische Fragen beantwortet werden.

Zur anschließenden Stärkung auf dem Thieplatz hatten die Frauen der Volkssolidarität jede Menge Kuchen gebacken. Neben musikalischer Unterhaltung sorgten die Hundisburger Feuerwehrleute mit einer Schauvorführung zu „Gefahren im Haushalt“ für interessante Abwechslung. Beendet wurde das Fest musikalisch – sowohl am Sonnabend mit einer Disco als auch am Sonntag mit einem Frühschoppen mit Hausschlachtefrühstück und zünftiger Blasmusik.