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Jubiläum Schwangerenberatung seit 25 Jahren

Seit 25 Jahren gibt es die Schwangerschafts- und Sexualberatungsstelle in Haldensleben. Dieses Jubiläum ist am Mittwoch begangen worden.

Von Jens Kusian 15.09.2016, 01:01

Haldensleben l Die beiden Sozialarbeiterinnen Madlen Breyer und Linda Horn sowie Verwaltungskraft Sandra Koppenhöfer als das „Dr. Sommer-Team“ von Haldensleben zu bezeichnen, das wäre zu kurz gesprungen. Obwohl auch die Aufklärung zu den Schwerpunkten der Arbeit der Schwangerschafts- und Sexualberatungsstelle gehört. Aber die Einrichtung bietet noch viel mehr als nur sexualpä- dagogische Arbeit in Schulen und Jugendeinrichtungen: Sie hilft Schwangeren in Konfliktsituationen, bietet Hilfe bei nicht geplanten Schwangerschaften, berät zu Mutterschutz und Elternzeit, zu Kindergeld, Unterhalt sowie zu gesetzlichen finanziellen und sozialen Hilfeleistungen. Und das seit mittlerweile 25 Jahren in Haldensleben.

Dieses Jubiläum ist am Mittwoch im Mehrgenerationenhaus EHFA gefeiert worden. Hier hat die Beratungsstelle seit Anfang 2015 ihren Sitz. Für Andrea Zander, seit 1. September Geschäftsführerin des Kreisverbandes Magdeburg der Arbeiterwohlfahrt (AWO), in deren Trägerschaft sich die Haldensleber Beratungsstelle befindet, die besten Voraussetzungen für die Arbeit. „Hier herrscht ein junges und frisches Ambiente“, meint sie bei ihrem Besuch. Ein Kompliment, das auch auf die Mitarbeiter der Beratungsstelle selbst zutrifft, haben Linda Horn und Madlen Breyer erst Mitte des vergangenen Jahres die Beratungsstelle von Heimtraut Bergmann „übernommen“. Ebenfalls seit dieser Zeit steht ihnen Sandra Koppenhöfer als Verwaltungskraft zur Seite.

Heimtraut Bergmann war als langjährige Leiterin der Einrichtung genauso wie ihre Kollegin Karin Nowak zur Jubiläumsfeier eingeladen worden. Bergmann hatte die Beratungsstelle 1991 mit aufgebaut. Ihr war es daher auch vorbehalten, einen Rückblick auf die Arbeit der Beratungsstelle zu halten.

Dass in den zurückliegenden Jahren nicht immer eitel Sonnenschein herrschte, lässt Staatssekretärin Susi Möbbeck, welche die Glückwünsche von Landessozialministerin Petra Grimm-Benne überbrachte, in ihren Grußworten anklingen. „Es gab in den vergangenen 25 Jahren auch schwierige Zeiten, was die Frage der Existenz angeht“, meint sie. Denn Ende 2014 stand die Beratungsstelle vor dem Aus, das Landesverwaltungsamt hatte die Einrichtung aus dem Sicherstellungsplan des Landes gestrichen. Erst nach einer Protestaktion und einer Klage der AWO gegen diese Entscheidung konnte die Schließung verhindert werden.

Für die Zukunft der Beratungsstelle sieht es nach den Worten von Susi Möbbeck jedoch wieder rosiger aus. „Unser Ministerium hat im Rahmen der derzeit laufenden Haushaltsberatung im Land eine klare Erhöhung der Pauschalen für die Schwangerschafts- und Sexualberatungsstellen festgeschrieben“, versichert sie.

Wie wichtig eine solche Beratungsstelle ist, unterstreicht Joachim Hoeft von der Kreisverwaltung. „Als Dezernent habe ich die Entwicklung der Einrichtung über Jahre verfolgt. Gerade für Menschen in Konfliktsituationen ist sie eine enorme Stütze“, macht er deutlich. Angesichts der demografischen Entwicklung könne gerade die Schwangerschafts- und Sexualberatungsstelle in Zukunft vielleicht ein wenig helfen, dass sich die derzeitige Situation etwas verbessere, hofft er.

Haldenslebens Bürgermeisterin Regina Blenkle sieht in der Beratungsstelle eine Bereicherung für die Stadt Haldensleben und das Angebot im EHFA. Auch vor diesem Hintergrund könne der Missstand bei Ameos in Sachen Geburtshilfe und Kinderstation nicht einfach so hingenommen werden, betont sie. „Haldensleben versucht alles, um wieder dahin zu kommen, wie es in der Vergangenheit war“, unterstreicht sie ihre Forderung nach einer Kinderstation und einem 24-Stunden-Kreißsaal im Klinikum Haldensleben. Gemeinsam mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Waltraud Wolff setzt sie sich dafür ein, um die aktuellen Zustände bei Ameos wieder abzustellen. „Sie haben mich dabei an Ihrer Seite – und ich hoffe, dass ich Sie auch an meiner Seite habe“, lässt sie das Haldensleber Beratungsteam wissen.