Karneval Jugend tanzt mit Laufvögeln um die Wette
Das diesjährige Programm des Hörsinger Karnevalvereins präsentiert sich in der 63. Session auch modern und rockig.
Hörsingen l Die Jugend ist ein Pfund, mit dem der Hörsinger Karnevalverein (HKV) wuchern kann. In diesem Jahr, der 63. Session, ist neben den bewährten Programmpunkten auffällig der Nachwuchs eingebunden - und das mit Erfolg. Sei es bei den Tänzen oder beim Gesang – das abendfüllende Programm präsentiert sich frisch in einer bunten Mischung als Alt und Jung. Der Elferrat mit seiner Ratspräsidentin Jennifer Krüger bringt gemeinsam mit dem Hofstaat ebenfalls frischen Schwung auf die Bühne.
Beim Einmarsch präsentieren sich Prinzessin Franziska I. und Prinz André als Majestäten der Saison. Ganz souverän meistern die beiden auch ihren großen Auftritt bei der traditionellen Einlage. Beim Walzerschritt auf der Bühne schunkelt und klatscht der ganze Saal mit. Und auch beim Singen des Liedes „Hössig man tau“ stellen ihre Lieblichkeit und seine Tollität ihre stimmlichen Qualitäten unter Beweis.
Die Prinzengarde mit ihrem Tanzmariechen an der Spitze lässt es in diesem Jahr kräftig rocken. Und obwohl die Musik alles andere als typisch ist, lässt sie die Stimmung beim Publikum schon früh in die Höhe schießen.
Auch die Nachwuchstanzgruppe „Sternchen“, deren Ensemblemitglieder in den zurückliegenden Jahren relativ konstant geblieben sind, hat sich die rockigen Klänge aus der Generation ihrer Großeltern zu eigen gemacht. Die neongrünen und neonpinken T-Shirts strahlen im diffusen Scheinwerferlicht von der Bühne.
Bewährt stehen Norbert Daul und Achim Bornkampf in der Bütt. Während bei Norbert der „Winterurlaub“ thematisiert wird, der bei uns in diesem Jahr bestenfalls in den Kammlagen des Harzes genossen werden kann, begibt sich Achim auf „Kaffeefahrt“ und erlebt dabei eine ganze Reihe von Kuriositäten, die das Publikum teilhaben lässt am Vergnügen einer Busfahrt ins Blaue (Wunder).
Die Gesangsgruppe hat sich Verstärkung auf dem Sektor der Animation zugelegt. Tom und Jonas haben bei den musikalischen Stimmungsrunden Stress, präsentieren sie sich doch in unterschiedlichen Kostümen – mal als Pandabär, mal als After-Show-Party-Men und mal als sonnenverwöhnte Mallorca-Fans.
Eine Bereicherung stellt die Keyboardbegleitung von Peter Schmidt dar, der auf Bitten einiger Sängerinnen aus der Erxleber Niemann-Company in diesem Jahr erstmals dabei ist. „Ich musste mich erst an das Genre Karneval gewöhnen, aber den netten Bitten der jungen Damen konnte ich nicht widerstehen, habe aber zur Bedingung gemacht, dass sie selbst auch mitmachen“, erzählt Peter Schmidt.
Und sein Konzept geht auf, der Gesang kommt stimmungsvoll und melodisch von der Bühne, reißt das ganze Publikum von seinen Sitzen, das mitsingt und mitklatscht - bis zur Zugabe. Dazu agiert Peter Schmidt als Dirigent, mal in die eine Richtung zur Bühne, mal in die andere zum Publikum und animiert dabei zusätzlich zum Mitmachen.
Auch die zweite Runde der Prinzengarde lässt es laut und rockig werden. Hits von AC/DC, Alice Cooper, Green day, Bruce Springsteen, Tina Turner oder denn White Stripes lassen das ganze Dorfgemeinschaftshaus erbeben. Zugaben sind zu diesem Zeitpunkt längst an der Tagesordnung.
Das Männerballett versteckt sich sonst gern mal unter weit ausladenden Kostümen, deren Hüllen dann im Laufe seines Auftritts fallen gelassen werden. Ganz anders in diesem Jahr. Fast ganz in Schwarz mit neongrünen Streifen gehüllt, erscheinen auf der dunklen, gezielt angestrahlten Bühne, plötzlich sieben Strauße. Hinter „Lasst die Strauße tanzen“ steckt eine anstrengende Nummer, denn insbesondere ein Arm wird beim Kokettieren arg beansprucht.
Trotzdem riskieren die Männer nach einer kurzen Verschnaufpause, bei der Jennifer Krüger die Tänzer vorstellt, eine Zugabe. An diesem Abend gibt es ein Ständchen für Balletttänzer Peter Zabel, denn er feiert seinen Geburtstag mitten im Karnevalsgeschehen. Da ist ein „Happy birthday“ mit dem ganzen Saal einfach Ehrensache.
Verlässliche Größe im Reigen der Karnevalisten ist einmal mehr die Hörsinger Blaskapelle mit ihren Live-Einspielungen von Tusch, Ein- und Ausmärschen bis hin zu den Einlagen.
Am 3. und 10. Februar gibt es noch zwei Abendsitzungen des HKV. Kartennachfragen beantwortet Anja Schulze unter Telefon 0151/44 51 65 85.
