1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Rätzlinger Kita braucht einen Anbau

Kinderbetreuung Rätzlinger Kita braucht einen Anbau

Die Prioritätenliste für 2020 hat bei der Sitzung des Stadtrates von Oebisfelde-Weferlingen für eine Debatte gesorgt.

Von Anett Roisch 08.06.2019, 01:01

Weferlingen/Rätzlingen l Über das Förderprogramm des Bundes „Kinderbetreuungsfinanzierung“ 2017 bis 2020 hatte die Stadt den Bedarf für die Kindertagesstätte (Kita) „Drömlingsspatzen“ beim Landkreis Börde angemeldet. „Wir haben nun vom Landkreis die Aufforderung bekommen, die entsprechende Antragstellung vorzubereiten. Der Finanzausschuss hatte empfohlen, diese Maßnahme zurückzustellen. Da muss es noch eine finale Entscheidung geben“, informierte Uwe Dietz, Leiter des Bauamtes der Stadt Oebisfelde-Weferlingen, bei der jüngsten Sitzung des Stadtrates in Weferlingen.

Thilo Jörg Walther (CDU) betonte, dass dringend ein Konzept für alle Kindertagesstätten in der Trägerschaft der Stadt erstellt werden muss, um dann Entscheidungen treffen zu können.

Im Bauausschuss wurde zuvor festgelegt, dass die Investition in der Kindertagesstätte Rätzlingen eine hohe Priorität hat. „Seit fünf Jahren ist bekannt, dass dort investiert werden muss. Es liegen entsprechende Konzeptionen vor, zum einen weil es dort aus Brandschutzgründen notwendig ist und weil die Kita aus allen Nähten platzt und zum anderen, weil es Fördermittel gibt. Es gibt ein Konzept, das in das Förderprogramm passt“, betonte Stadtrat Jörg Lauenroth-Mago (Bündnis 90/Die Grünen). „Wir wollen ein gesamtes bedachtes Konzept für alle Kitas“, wiederholte Sabine Bastigkeit (Die Linke).

„Bei den Grundschulen hatten wir ausdrücklich festgelegt, dass die Standorte Oebisfelde und Weferlingen Priorität haben. Für Rätzlingen haben wir keine Fördermittel aufgenommen, sondern wir haben mit eigener Kasse gebaut, damit wir später keine Fördermittel zurückzahlen müssen. Wenn es irgendwann vielleicht in der Rätzlinger Schule nicht mehr genug Kinder gibt, dann können wir Rätzlingen vermutlich auch auf eigene Kosten weiterführen“, blickte Stadtrat Dirk Kuthe (SPD) voraus. Für Kitas soll – seiner Ansicht nach – auch so ein konkretes Konzept her.

„Für die Kita Rätzlingen haben wir noch in Sachen Brandschutz eine Ausnahmegenehmigung. Bloß weil es jetzt Fördermittel gibt, zu sagen, wir hauen hier mal über 600.000 Euro raus, damit verschieben wir unsere ganze Konsolidierung nach hinten“, gab Kuthe zu bedenken.

„Wir haben für die Kita ein Konzept, das bis 2030 gilt. Darin ist auch die Kinderentwicklung dargestellt und aufgeführt, welche Maßnahmen durchgeführt werden müssen. Seit vier Jahren sprechen wir davon, dass die Brandschutzauflagen erfüllt werden müssen und dass die Kapazität nicht ausreicht“, sagte Rätzlingens Ortsbürgermeister Wilhelm Behrens (WG Sport). Er wies darauf hin, dass nicht nur die Rätzlinger ihren Nachwuchs dort betreuen lassen, sondern auch Eltern aus Kathendorf, Eickendorf, Everingen und Lockstedt ihre Kinder in die Einrichtung bringen.

73 Kinder besuchen derzeit die Kita. Es sind 30 Plätze für Mädchen und Jungen unter drei Jahren sowie 43 Plätze für Kinder über drei. Kita-Leiterin Doreen Pätz erklärte gestern: „Das Verhältnis passt nicht. Wir brauchen mehr Plätze für den Kindergartenbereich, damit die Dreijährigen nachrücken können. Außerdem ist ein eigener Garderobenbereich erforderlich, damit die Kleidungsstücke der Kinder vom Flur verschwinden und die Brandschutzauflagen erfüllt werden.

Die Mittelanmeldungen der Ortschaftsräte zum Haushaltsplan 2020 wurden bei der Zusammenkunft des Stadtrates mehrheitlich beschlossen. Eine endgültige Entscheidung zu den Maßnahmen in der Kita Rätzlingen gab es aber an diesem Abend nicht.

Diese Aufgabe wird das neu gewählte Gremium, das sich am Dienstag, 2. Juli, um 19 Uhr konstituiert, übernehmen. Vorher am Donnerstag, 20. Juni, um 18 Uhr werden sich die Mitglieder des Bau- und Vergabeausschusses mit dem Finanzausschuss in gemeinsamer Sitzung im Rittersaal in Oebisfelde nochmals über die Prioritätenliste beraten und eine Empfehlung an den neuen Stadtrat aussprechen.