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Klinikum Ameos-Umbau liegt auf Eis

Für 4,5 Millionen Euro wollte die Ameos-Gruppe das Haldensleber Klinikum umbauen. Jetzt ist das Projekt vorläufig gestoppt.

Von André Ziegenmeyer 05.09.2018, 01:01

Haldensleben l „Die Baufirmen haben die Preise enorm angezogen“, erklärt Krankenhausdirektor David Kayser. Ursprünglich hatte die Ameos-Gruppe die Kosten des Umbaus auf 4,5 Millionen Euro kalkuliert. „Bei einer normalen Marktsituation wäre das realistisch“, so Kayser. Doch die tatsächlich eingegangenen Angebote summieren sich stattdessen auf 6,5 Millionen Euro. Als Folge davon wurden die Arbeiten vorläufig auf Eis gelegt.

Zur Erinnerung: Ameos möchte auf dem Gelände des Krankenhauses vor allem die Verkehrswege entzerren. Für Rettungswagen, Lieferanten und Personal soll alles bleiben, wie es ist. Doch für Besucher ist auf der Seite zur Kiefholzstraße ein neuer Haupteingang vorgesehen. Das alte Bettenhaus soll um die Hälfte gekürzt werden. Darüber hinaus ist geplant, die oberen drei Etagen zurückzubauen. Das verbleibende Viertel des Gebäudes soll saniert werden und anschließend die Verwaltung und einen zentralen Umkleidebereich beherbergen. Dem bisherigen Verwaltungsgebäude steht der Abriss bevor.

Im Hinblick auf den neuen Eingang wurden bereits neue Parkplätze gebaut. Das alte Bettenhaus ist laut Yvonne Eichelmann, der Kommunikationsverantwortlichen des Klinikums, entrümpelt worden. „Es war alles vorbereitet, und dann kamen die Angebote der ersten Baufirmen“, so David Kayser. Wie der Krankenhausdirektor weiter ausführt, habe es beispielsweise für den Rückbau des alten Bettenhauses nur ein einziges Angebot gegeben. Mit rund 1,5 Millionen Euro sei es beinahe doppelt so hoch ausgefallen wie die ursprüngliche Kostenschätzung.

Zwischendurch gab es auch ein Problem mit Schwalben, die am Bettenhaus nisteten. Doch das hätte nur den Baubeginn von August auf Oktober verschoben und ist mittlerweile in den Hintergrund gerückt.

Wichtiger sind hingegen die Fördermittel des Landes Sachsen-Anhalt. Sie sollten ursprünglich etwa der Hälfte der Baukosten entsprechen. Aber: „Der Kostenaufwuchs ist nicht mit einer höheren Förderung verbunden“, so David Kayser. Aus Sicht von Ameos gebe es derzeit zwei Möglichkeiten. Zum einen wolle man mit dem Land darüber sprechen, ob nicht doch eventuell eine höhere Förderung möglich sei.

Der zweite denkbare Weg bestehe darin, die Umbaupläne zu verändern oder auszuweiten. Denkbar sei es etwa, die Ambulanzfläche und die Notaufnahme zu erweitern und zu modernisieren.

Wie Kayser erklärt, würde sich dadurch die Leistungsfähigkeit des Klinikums erhöhen - was bei einer reinen Entflechtung des Verkehrs nicht der Fall wäre. Damit könnten weitere förderfähige Aspekte einhergehen. „Wir werden das in den nächsten zwei Monaten beleuchten“, so der Krankenhausdirektor.