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Knöllchen Zahl der "Sündenfälle" rückläufig

Weniger Temposünder, weniger Falschparker: Diese Entwicklung bringt der Stadt weniger Geld ein, sorgt aber für mehr Sicherheit.

Von Jens Kusian 07.04.2018, 01:01

Haldensleben l Auch wenn die Zahlen rückläufig sind – die Bußgelder und Verwarnungen wegen zu schnellen Fahrens und falschen Parkens liegen in Haldensleben auf hohem Niveau. Rein rechnerisch wurden im vergangenen Jahr an jedem Tag 9 Temposünder und 32 Falschparker erwischt – inklusive Wochenenden und Feiertagen.

400 Geschwindigkeitsmessungen hat der mobile „Blitzer“ der Stadt Haldensleben im Jahr 2017 durchgeführt. Dabei passierten 158.777 Fahrzeuge den Messwagen. Und von denen waren 3188 zu schnell unterwegs – statistisch gesehen jedes 50. gemessene Fahrzeug. Im Jahr zuvor gab es 405 Messungen. Dabei wurden bei insgesamt 163.614 Fahrzeugen 3711 Geschwindigkeitsübertretungen festgestellt, womit jedes 44. Fahrzeug mit zu hohem Tempo im Stadtgebiet beziehungsweise in den Ortsteilen unterwegs war.

Von den 2017er Temposündern hatten 3053 Fahrzeugführer ein Verwarnungsgeld zu bezahlen, das waren 482 weniger im Vergleich zum Vorjahr. 135 Kraftfahrer (41 weniger als im Vorjahr) hatten dagegen ein deutlich höheres Bußgeld zu berappen. Der leichte Rückgang der Temposünder macht sich auch in der Stadtkasse bemerkbar: Die Verwarnungen und Bußgelder aus 2017 summierten sich laut Stadtverwaltung auf 65.272,18 Euro. Im Vorjahr seien es noch 10.755,49 Euro mehr gewesen, hieß es dazu aus dem Rechts- und Ordnungsamt.

Nach wie vor gibt es im Stadtgebiet Schwerpunkte, an denen am häufigsten „geblitzt“ wird: in der Köhlerstraße Höhe Scania (Tempo 30) – wegen der Kindertagesstätte „Ratz & Rübe“; in der Magdeburger Straße Höhe Nr. 21-23 (Tempo 30); in der Bülstringer Straße Höhe Nr. 16 (Tempo 30) – wegen der Kindertagesstätte „Märchenburg“ und der Grundschule „Otto Boye“; in der Neuhaldensleber Straße in Höhe Mühle (stadtauswärts Tempo 50) sowie in Wedringen in der Magdeburger Straße/B71 Höhe Nr. 5-11 (innerorts Tempo 50).

Auch bei den Verwarnungen für den ruhenden Verkehr ist 2017 im Gegensatz zu 2016 ein Rückgang zu verzeichnen. Die Zahl sank von 12.229 auf 11.621 Verwarnungen. Spitzenreiter 2016 war das Parken ohne Parkscheibe (2337 Fälle), gefolgt vom Parken ohne Parkscheibe in der Parkbereichszone (1963 Mal), dem Parken auf dem Gehweg (1393 Mal), dem Parken im eingeschränkten (978 Mal) und im absoluten Halteverbot (970 Mal).

Im Vergleich zu 2017 gab es lediglich einen Wechsel der Spitzenplätze in den „Top 5“ der Verwarnungen. So lag im vergangenen Jahr das Parken ohne Parkscheibe in der Parkbereichszone mit 2151 Fällen vor dem Parken ohne Parkscheibe (1827 Mal). Auf den Plätzen 3, 4 und 5 folgen wie gehabt das Parken auf dem Gehweg (1228 Mal), das Parken im eingeschränkten Halteverbot (1109 Mal) und das Parken im absoluten Halteverbot (735 Mal).

Allerdings konnte beim Verwarngeld das im Haushaltsplan eingestellte „Soll“ weder 2016 noch 2017 erreicht werden. 2016 flossen Verwarnungsgelder des ruhenden Verkehrs in Höhe von 189.260 Euro in die Stadtkasse – bei einer Vorgabe von 195.000 Euro. Die wurde im Jahr 2017 auf 190.000 Euro abgesenkt, doch am Ende flossen „nur“ 181.775,01 Euro ins Stadtsäckel. Das Geld wird im Stadthaushalt für allgemeine Aufgaben eingesetzt und ist nicht zweckgebunden.