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Kontrolle Handy am Steuer ist teuer

Eine großangelegte Polizeikontrolle hat es in Haldensleben gegeben. Im Mittelpunkt stand das Thema "Ablenkung".

Von Jens Kusian 21.09.2018, 01:01

Haldensleben l Die erste länderübergreifende Verkehrssicherheitsaktion „sicher.mobil.leben“ hat am Donnerstag auch im Landkreis Börde stattgefunden. Im Mittelpunkt stand das Thema „Ablenkung“ mit Schwerpunkt Handynutzung am Lenkrad. 

„Schwarzer BMW, Fahrer hat Handy in der Hand“, schnarrt es aus dem Funkgerät. Kurz darauf wird der Verkehrssünder an der Haldensleber Gerikestraße gegenüber dem ehemaligen Landratsamt auf den Parkplatz gewunken. Sein Vergehen: verbotswidriges Benutzen eines Mobiltelefons am Lenkrad. Seine Strafe: 100 Euro und ein Punkt im Verkehrszentralregister beim Kraftfahrt-Bundesamt Flensburg.

Der BMW-Fahrer ist kein Einzelfall: Mehrere Handy-Sünder hat die Polizei am Donnerstag an verschiedenen Kontrollpunkten im ganzen Landkreis aus dem Verkehr gezogen. Auch wenn es sich um eine bundesweite Verkehrssicherheitsaktion handelt, die auf die Gefahren durch Ablenkung im Straßenverkehr aufmerksam machen soll, kommen die Fahrer um ihre Strafe nicht herum. „Wenn wir ein Fahrzeug herauswinken, dann müssen wir den Verstoß auch ahnden“, erklärt der Oebisfelder Kontaktbereichsbeamte Matthias Lütkemüller, der die Kontrollstation in Haldensleben betreut.

Während die Polizei in den Bereichen Haldensleben, Wolmirstedt, Oschersleben und Wanzleben das Handyverbot am Lenkrad kontrolliert, stehen in Haldensleben die beiden Reginalbereichsbeamten Doreen Bollert und Michael Schultka mit einem Infostand vor dem Haldensleber Rathaus. In Steffen Schultz haben sie einen aufmerksamen Zuhörer gefunden. Schultka und Bollert zeigen ihm, dass beispielsweise das Anzünden einer Zigarette im Auto für etwa sieben Sekunden Ablenkung sorgt – bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h sind das 98 Meter „Blindflug“. Eine Handynummer wählen dauert rund 14 Sekunden – und macht fast 200 Meter Blindfahrt aus.

„Die Nutzung von Kommunikationsmitteln während der Fahrt erhöht das Unfallrisiko mindestens auf das Vierfahce“, beruft sich Polizeisprecher Joachim Albrecht auf eine Statistik. „Deshalb wollen wir Autofahrer für das Thema sensibilisieren.“ Doch nicht nur telefonieren oder simsen würde Autofahrer ablenken, auch das Bedienen vom Navi oder der Griff ins Handschuhfach oder auf den Fahrzeugboden würden ablenken, so Albrecht weiter. „Und da nehme ich auch mich nicht aus“, sagt der Polizist.

Studien hätten ergeben, dass fast jeder zweite Autofahrer – 46 Prozent – das Mobiltelefon während der Fahrt benutzt. Deshalb sei es mittlerweile auch normal, dass nach einem Verkehrsunfall die Polizei die Handys aller Beteiligten kontrolliert, wenn der Verdacht besteht, dass es aufgrund der Benutzung zum Unfall kam.