1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Ameos eröffnet neuen Fachbereich

EIL

Krankenhaus Ameos eröffnet neuen Fachbereich

Das Haldensleber Krankenhaus erweitert sein Angebot: Ab sofort gibt es eine Klinik für plastische, ästhetische und Handchirurgie.

Von André Ziegenmeyer 05.07.2016, 01:01

Haldensleben l „Wir erweitern mit diesem Schritt das Behandlungsspektrum in unserem Einzugsbereich signifikant“, erklärt Ameos-Krankenhausdirektor Andreas Schultz. Die neue Klinik für plastische, ästhetische und Handchirurgie ist bereits seit dem 1. Juli in Betrieb.

„Viele Menschen denken in diesem Zusammenhang vor allem an Schönheitschirurgie“, fährt Andreas Schultz fort. Das sei nicht falsch. Behandlungen wie Bauchdeckenstraffungen oder Ähnliches gehören durchaus zum Angebot. „Aber auf ihnen liegt nicht unser Hauptfokus. Akute und chronische Wunden sind unser Metier“, berichtet Dr. Andreas Niederbichler. Er ist der Chefarzt der neuen Klinik. Zuvor hat er am städtischen Klinikum in Dessau gearbeitet.

Ein maßgebliches Ziel bestehe zum Beispiel darin, die Opfer von Verkehrs- oder Arbeitsunfällen noch besser versorgen zu können. „Ab einer gewissen Größe heilt eine Wunde nicht mehr“, veranschaulicht Andreas Niederbichler.

Früher habe das oft zum Verlust einer Gliedmaße geführt. Heute könnten er und seine Kollegen stattdessen eine Transplantation vornehmen – egal, ob es sich dabei um Haut, Muskel- oder Fettgewebe handelt.

Ein zweiter Schwerpunkt der neuen Klinik ist die Versorgung chronischer oder schlecht heilender Wunden, wie etwa im Fall eines offenen Beines. Auch dafür können laut Andreas Niederbichler die genannten Transplantationsverfahren eingesetzt werden. „In dieser Hinsicht besteht ein enormer Versorgungsbedarf“, informiert der Chefarzt. Und es handele sich nicht nur um eine Pflegeerleichterung: „Den Patienten können wir viel Lebenskraft und -qualität zurückgeben.“ Davon abgesehen könne eine offene Wunde jederzeit zu einer Blutvergiftung führen und damit dramatische Konsequenzen haben.

Diesen Aufgaben haben sich die Chirurgen des Haldensleber Ameos Krankenhauses auch vor der Gründung der neuen Klinik gewidmet. Doch der Umfang der Versorgung habe sich durch die Neuerung deutlich erhöht. „Wir haben uns eine ganz spezielle fachärztliche Expertise dazu geholt“, so Andreas Schulz.

Insgesamt besteht das Team der neuen Klinik aus sechs Leuten. Mit ihrer Hilfe sei eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung sichergestellt. „Denn ein Unfall richtet sich nicht danach, ob es gerade Nacht oder Wochenende ist“, betont der Krankenhausdirektor.

Dritter Schwerpunkt der neuen Abteilung ist die Handchirurgie. „Hier hat bereits die Unfallchirurgie auf einem hohen Niveau gearbeitet“, lobt Andreas Niederbichler die Kollegen. „Die Zusammenarbeit mit den anderen chirurgischen Disziplinen ist uns auch weiterhin sehr wichtig.“ Zum Behandlungsspektrum gehört zum Beispiel die Herstellung von Gelenkprothesen, um etwa abgetrennte Finger wieder anfügen zu können. Darüber hinaus geht es auch um minimalinvasive Eingriffe. „Man kann etwa das Daumensattelgelenk spiegeln - mit einer Optik von 1,5 Millimetern“, so Andreas Niederbichler. Auf diese Weise ließen sich große Schnitte mitunter vermeiden. Das Ziel bestehe in jedem Fall darin, die Beweglichkeit der Gelenke so lange wie möglich zu erhalten.