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Kriminalität Wo es im Landkreis Börde gefährlich ist

Der Landkreis Börde hat zwei Kriminalitätsschwerpunkte. Sowohl in Irxleben als auch in Oschersleben kommt es regelmäßig zu Straftaten

Von Thomas Junk 29.04.2018, 09:00

Oschersleben/Irxleben l Die Liste der Verbrechen, die sich in den vergangenen Jahren rund um den Oschersleber Bahnhof zugetragen haben, ist lang. In den Jahren 2015 und 2016 wurden hier mehr als 50 Straftaten zur Anzeige gebracht. Besonders häufig kam es zu Schlägereien mit teilweise fremdenfeindlichen Hintergründen. Daraus resultierten allein neun Anzeigen wegen zum Teil gefährlichen Körperverletzungen. Aber es wurden auch Diebstähle, Sachbeschädigungen, Trunkenheitsfahrten und Nötigungen zur Anzeige gebracht. An der Spitze der Delikte standen jedoch Verstöße nach § 86a zum Verwenden von verfassungswidriger Organisationen. Das beinhaltet zum Beispiel Hakenkreuz-Schmierereien oder SS-Runen.

Damit steht der Oschersleber Bahnhof auf einer Liste mit Kriminalitätsschwerpunkten in Sachsen-Anhalt, die das Innenministerium zusammengestellt hat. Die Liste ist Teil einer Antwort der Landesregierung auf eine sogenannte Kleine Anfrage der AfD-Fraktion im Magdeburger Landtag. Insgesamt finden sich auf dieser Liste 22 „gefährliche“ Orte wieder, an denen es vermehrt zu Straftaten kommt. Die meisten davon befinden sich in den große Städten – fünf in Halle und vier in Magdeburg. Aber auch in kleineren Städten und ländlicheren Regionen kann es an bestimmten Plätzen besonders gefährlich werden.

Wie eben in Oschersleben. Um der Vielzahl der Straftaten rund um den Bahnhof Herr zu werden, setzt die Polizei seit 2016 auf Videoüberwachung. „Seitdem ist zwar ein Rückgang festzustellen, aber hier liegt nach wie vor ein Schwerpunkt, den wir im Fokus haben“, erklärt Joachim Albrecht, Sprecher des Polizeireviers Börde. Problem: Die Videoüberwachung muss alle sechs Monate neu beantragt werden. „Dies ist aber gerade erst wieder genehmigt worden“, so Albrecht.

Ein zweiter „gefährlicher Ort“ im Landkreis ist Irxleben. Wobei es hier nicht gefährlicher als andernorts ist, auf die Straße zu gehen, aber hier schlagen immer wieder Einbrecher zu. Wer also in dem kleinen Ort in der Hohen Börde wohnt, sollte sein Haus besonders gut gegen Einbrecher schützen. In den Jahren 2015 und 2016 ist in insgesamt 17 Mal Häuser und Wohnungen eingestiegen worden. „Das liegt vor allem an der Nähe zur A 2“, erklärt Joachim Albrecht. Solche Einbrüche würden sich an der gesamten Autobahn entlang hangeln. „Das betrifft nicht nur Irxleben. Auch im Jerichower Land wird links und rechts neben der A 2 viel eingebrochen“, so der Polizeisprecher. Viele Ganoven steigen gezielt in Häuser in Autobahnnähe ein, um dann in Nullkommanix über alle Berge zu sein.

„Für Irxleben haben wir eine Konzeption erarbeitet, die bereits Wirkung zeigt“, so Albrecht. Unter anderem werde dort verstärkt Streife gefahren. Nicht nur von Kräften aus dem Polizeirevier Börde, auch die Autobahnpolizei und der zentrale Einsatzdienst aus Magdeburg würden hier in Streifen- und Zivilfahrzeugen Präsenz zeigen. Das Ganze stehe unter dem Motto „Offene Präsenz und verdeckte Aufklärung“, so Joachim Albrecht. Diese Einsatzkonzeption, die seit September laufe, zeige erstaunlichen Erfolg, meint Albrecht. So dass der Kriminalitätsschwerpunkt inzwischen eigentlich schon keiner mehr sei. Im laufendem Jahr hätte es bisher nur noch vereinzelte Fälle in Irxleben gegeben.

Kommentar "Gefährliche Orte in Sachsen-Anhalt meiden?" zum Thema.