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Künstlergilde Farben einfach übereinander malen

Bei Treffen der Haldensleber Künstlergilde werden Erfahrungen ausgetauscht. Gerade erst trafen sich die Kreativen zu einem Workshop.

Von Marita Bullmann 14.04.2018, 01:01

Haldensleben l Sie steuert ein Dreivierteljahrhundert an, stellte Fritz Bruhnke, Vorsitzender des Vereins KulturHeimat, unlängst in der Mitgliederversammlung des Vereins fest. Er sprach dabei von der Künstlergilde. Seit 71 Jahren gibt es diese Gruppe künstlerisch tätiger Haldensleber, die mit ihrem bildnerischen Schaffen das kulturelle Leben in der Stadt engagiert mitgestalten und ihre Werke auch über die Stadtgrenzen hinaus ausstellen.

Die Künstlergilde war sehr lange Zeit geprägt von Franz Heller. Die Künstler trafen sich eine Zeitlang im Nebengebäude des Haldensleber Museums, doch da wurde es zu eng. Längst haben sie ihren Treffpunkt in der Kulturfabrik, denn die Künstlergilde gehört zum Verein KulturHeimat, der hier seine Wirkungsstätte hat. In diesem Haus präsentieren die Künstler auch regelmäßig ihre Arbeiten.

Die nächste Jahresausstellung wird am 9. Dezember eröffnet, wie Barbara Hoeft ankündigt. Sie hat vor ein paar Jahren die organisatorischen Aufgaben in der Gruppe von Dr. Hans-Joachim Büchel übernommen.

Die künstlerische Leitung obliegt seit vielen Jahren Jochen P. Heite. Er hatte auch den Workshop vorbereitet, der vor kurzem alle zusammenführte. Um Lasuren, genauer gesagt um die Veränderung der Farben durch Lasuren, ging es dabei. Die Mitglieder der Künstlergilde standen oder saßen an einzeln stehenden Tischen, um genug Platz zu haben.

Sie hatten Blätter mit farbigen Streifen vorbereitet. So hatte es Jochen P. Heite empfohlen. Beim Workshop zogen die Frauen und Männer dann mit dem Pinsel weitere Streifen auf diese Vorlagen. Renate Henke arbeitete an zwei Vorlagen fast gleichzeitig. „Die Farben müssen zwischendurch trocknen“, erklärte sie. Dr. Elke Oeltze sah das ähnlich. Dünne Farbschichten werden übereinander aufgetragen, „mal sehen, was dabei herauskommt.“

„Das Bild kriegt mehr Tiefe, mehr Ausdruck durch die Lasuren“, erklärte Heite das Anliegen. Elke Oeltze hatte inzwischen ein Bild auf die Staffelei gestellt. Heite verwies auf einen Marmorton in der Mitte, braun würde dazu gut passen, riet er. Der künstlerische Leiter nannte es auch „experimentelles Malen“, denn die Maler sind immer in Erwartung, was das denn wird mit den Farben, die sie hier übereinander auftragen. Die meisten arbeiteten mit Aquarellfarben, kaum mit Acrylfarben. Barbara Hoeft griff auch zu Farb- oder Kohlestiften und ließ sie über die getrockneten Farbschichten gleiten.

„Spielen, einfach spielen“, empfahl Heite auch an anderen Tischen. Und wenn erst sachlich und sehr sorgfältig gemalt wurde, dann könne der Pinsel ruhig mal etwas frecher, kräftiger geführt werden. „Kräftiger und kontrastreicher“ könne es sein. „Ausprobieren, was sich ergibt“ machte er immer wieder Mut. Und er gab auch rein handwerkliche Ratschläge wie „abkleben macht saubere Kanten.“

Ein Dutzend Frauen und Männer gehören gegenwärtig zur Künstlergilde. „Wir würden uns freuen, wenn sich noch mehr dafür interessieren“, lädt Barbara Hoeft ein. Die Mitglieder der Künstlergilde treffen sich an jedem zweiten Donnerstag um 16 Uhr in der Kulturfabrik, und zwar immer in den geraden Wochen. Beim nächsten Mal daher am 19. April. Dann wird über Arbeiten diskutiert, mit denen sich die Frauen und Männer gerade beschäftigen, dann werden Erfahrungen ausgetauscht.