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Landkreis Börde Corona hat Arbeitsmarkt weiter im Griff

Die Corona-Krise sorgt weiterhin dafür, dass die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Börde deutlich höher ist, als in den vergangenen Jahren.

Von Thomas Junk 02.09.2020, 01:01

Haldensleben l Keine Entwarnung auf dem Arbeitsmarkt im Landkreis Börde: Im August waren 31 Menschen mehr arbeitslos als noch im Juli. Blickt man ein Jahr zurück, wird der Anstieg noch deutlicher: Im August 2019 gab es 712 Arbeitslose weniger im Landkreis Börde als zum heutigen Zeitpunkt. Die Arbeitslosenquote ist innerhalb von nur einem Jahr von 5,1 auf 5,9 Prozent gestiegen.

"Die Arbeitslosigkeit ist durch die Corona-Pandemie weiterhin deutlich höher als im letzten Jahr", erklärt Matthias Kaschte, Chef der Magdeburger Arbeitsagentur, die auch für den Landkreis Börde zuständig ist. "Der zusätzliche leichte Anstieg im August 2020 entspricht jedoch der üblichen saisonalen Entwicklung, da Arbeitsverträge auslaufen und Einstellungen erst wieder vermehrt nach der Urlaubs- und Ferienzeit erfolgen", so Kaschte. Die Entwicklung des Arbeitsmarktes habe sich, auch durch das weiterhin wichtige Instrument der Kurzarbeit, zuletzt wieder stabilisiert und es haben sich wieder saisonübliche Verläufe eingestellt.

Große Unterschiede gibt es nach wie vor zwischen den vier Agenturbezirken in der Börde. Während Wolmirstedt mit einer Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent weit besser als der Landesdurchschnitt dasteht, liegt Oschersleben mit 8,4 Prozent deutlich darüber. Haldensleben und Wanzleben mit jeweils 5,8 Prozent liegen auch deutlich unter den 8,1 Prozent in Sachsen-Anhalt.

Besonders von der Arbeitslosigkeit betroffen sind jüngere Menschen. In der Altersgruppe zwischen 15 und 25 lag die Arbeitslosenquote im August bei 9,9 Prozent. Das sind 1,6 Prozentpunkte mehr als noch vor einem Jahr.

Insgesamt sind derzeit 2142 Arbeitsplätze im Landkreis unbesetzt. Das sind 214 weniger als noch im Juli. Dafür sind allein im August 293 neue Stellen gemeldet worden. Die meisten Stellenangebote – mit 1088 Stellen sogar mehr als die Hälfte – kommen aus dem Bereich Verkehr und Logistik. Dazu gehören zum Beispiel Berufskraftfahrer und Lagerfachkräfte. 434 Stellen sind im Bereich Rohstoffgewinnung und Produktion offen und 211 Arbeitsplätz im Sozial- und Gesundheitssektor (zum Beispiel Altenpfleger) derzeit unbesetzt.