Geldanlage mit sozialer Wirkung

Wolmirstedt l Gute Erlöse brachten die Kabarett-Veranstaltung in Colbitz sowie der Flohmarkt-Stand auf dem Weihnachtsmarkt in Wolmirstedt und der traditionelle Glühwein-Verkauf in Barleben. Besonders erfolgreich verlief der Verkauf des Jahreskalenders „Fotografien für Fußballträume 2017“ sowohl in Barleben als auch in Wolmirstedt. Jeweils Schlange standen die Fans, als Fußballer vor Ort waren, um die Kalender zu signieren. Der erste Wandkalender von Jan Glinker, Torwart des 1. FC Magdeburg, mit nächtlichen Motiven der Landeshauptstadt ist ein Charity Projekt der Fußballer, das vom Lions Club Ohrekreis von Beginn an unterstützt und gefördert wurde.

Lionsmitglieder halfen auch beim Verkauf in Magdeburg, beispielsweise auf dem Alten Markt oder bei den letzten Fußballspielen des FCM. Mit dem Erlös werden nicht nur regionale Kinder- und Jugendprojekte unterstützt, sondern auch die Nachwuchsarbeit des 1. FC Magdeburg sowie Sportinitiativen für Menschen mit Handicap. „Da es ein Gemeinschaftsprojekt des FCM mit unserem Club ist, profitieren wir auch von dem Erlös. Dadurch sind wir in der Lage, mehr Projekte in unserer Region finanziell zu unterstützen“, freut sich Lions-Präsident Jörg Biastoch.

Dazu gibt es im Februar in der Volksstimme die jährliche Ausschreibung. Vereine und Einrichtungen, welche der Allgemeinheit dienliche Vorhaben planen oder seit Jahren daran arbeiten, können sich dann wieder bewerben. Zur Erinnerung: 2016 wurden 15 Projekte mit Spenden zwischen 150 und 820 Euro unterstützt, insgesamt mit 5714 Euro.

Neben der Durchführung von Benefizveranstaltungen - dazu zählt auch einmal im Jahr das Bäumepflanzen - finden regelmäßig Vorträge oder Besichtigungen von bemerkenswerten Einrichtungen in der Region statt. In diesem Jahr stehen unter anderem ein Besuch des SAW-Funkhauses und des Fußballstadions in Magdeburg auf dem Programm. Eine Wochenendfahrt ist im Mai nach Bremen und im Juni ein Golf-Schnupperkurs geplant.

Zu ihrer letzten Mitgliederversammlung hatte sich der Lions Club Dieter Kerntopf als Referent eingeladen. Der Pfarrer aus Colbitz ist für sein soziales Engagement in Entwicklungsländern bekannt. Seine evangelische Kirchengemeinde Colbitz pflegt seit über 25 Jahren freundschaftliche Beziehungen zur Diözese Itamba in Tansania. Das Pfarrerehepaar Gabriele und Dieter Kerntopf war schon mehrmals in Itamba, wo die Colbitzer Christen die Sekundarschule mit Sachspenden und finanziellen Mitteln unterstützen.

Hauptsächlich ging es an dem Abend aber um eine Geldanlage mit sozialer Wirkung für Menschen in Entwicklungsländern, dem Oiko-Credit. Die internationale Genossenschaft wurde 1975 gegründet. Heute investieren weltweit 51000 Menschen und Organisationen bei Oiko-Credit. 1993 wurde in Niederndodeleben einer der acht deutschen Förderkreise gegründet.

Dieter Kerntopf ist seitdem als Schatzmeister für den Bereich Mitteldeutschland aktiv. Zu dem gehören heute über 900 Mitglieder, aus dem Bördekreis sind es 25. „Wir finanzieren sozial orientierte Unternehmen und Organisationen in Entwicklungsländern – dort, wo anderen Kreditgebern die Rendite zu niedrig oder das Risiko zu hoch erscheint“, betonte der Referenz.

Weiter war von Dieter Kerntopf zu hören, dass bevorzugt Organisationen finanziert werden, die Arbeitsplätze und Einkommen für Menschen schaffen und Frauen an Entscheidungen beteiligen. Insgesamt wurden durch die Genossenschaft unter Federführung der Kirche bislang 941 Millionen Kredite in Lateinamerika, Asien und Afrika vergeben, die durchschnittliche Höhe liegt bei 930 Euro. 86 Prozent der Kreditnehmer sind Frauen. Deutschland ist der größte Geldgeber. „Bemerkenswert ist, mit welchem Stolz die Kleinunternehmer die Kredite zurückzahlen.“

Wie von dem Colbitzer Pfarrer weiter zu erfahren war, wird besonders biologische Landwirtschaft und die ländliche Entwicklung – beispielsweise durch den Bau von Markthallen – mit Oiko-Credit gefördert.

Mehr Informationen im Internet: Mitteldeutschland@oikocredit.de  oder www.oikocredit.de