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Luthergemeinde Kinder ziehen ab März ein

In das Gemeindehaus der evangelischen Luthergemeinde Althaldensleben wird ab März neues Leben einziehen.

Von Jens Kusian 20.01.2017, 00:01

Althaldensleben l Noch bevölkern die Handwerker das Gemeindehaus der evangelischen Luther-Gemeinde in Althaldensleben. Doch das soll sich ab März ändern. Dann ziehen die neuen Bewohner in das Haus an der Dieskaustraße/Ecke Kirchgang ein: Acht Kinder und Jugendliche sollen hier künftig betreut werden und einem geregelten Tagesablauf nachgehen können.

Dafür haben Pfarrer Jens Schmiedchen und seine Gemeinde das Cornelius-Werk als Träger des Vorhabens und als Mieter des Hauses gewinnen können. Womit schon einmal der „Betreuungs-Teil“ des geplanten kirchlich-sozialen Betreuungs- und Begegnungszentrums abgesichert wäre.

Seit September 2015 läuft die Sanierung des Gebäudes. Dass es fast schon 300 Jahre alt ist, fällt auf den ersten Blick nicht auf. Zumindest jetzt nicht mehr. Wo vorher eine kleine Stiege ins Obergeschoss führte, schwingt sich nun eine breite und gewendelte Holztreppe empor. Viel Licht fällt durch die neuen Fenster und in unschuldigem Weiß präsentieren sich die Einzel- und Doppelzimmer der künftigen Bewohner.

Und doch finden sich Spuren der Vergangenheit. So wie die alten Fachwerkbalken, denen das Alter durchaus anzusehen ist. Allerdings erstrahlen auch sie in einem frischen Weiß, ebenso die angrenzenden Gefache. Das sei Absicht, unterstreicht Architektin Sina Stiebler. Sie mag kein Schwarz-Weiß-Denken in dem Haus, setzt vielmehr auf Homogenität. „Zudem sind die Möbel schon bunt genug“, meint sie.

„Wir haben alle Denkmalschutzauflagen erfüllt“, versichert Jens Schmiedchen. So sei überall dort, wo es möglich war, Lehmputz verwendet worden. Dieser Vorgabe kann der Pfarrer durchaus etwas Positives abgewinnen. „Lehmputz sorgt für ein ganz besonderes Raumklima“, hat er festgestellt.

Doch nicht nur das Gemeindehaus ist saniert worden, sondern auch die Nebengebäude. „Der alte Stall am Kirchgang hing einige Zeit wirklich in der Luft, als das Fundament einen neuen Ring bekommen hat“, blickt Schmiedchen auf die Arbeiten zurück. Auch ein neues Dach wurde dem Fachwerkbau spendiert. Derzeit wird das Gebäude als Wirtschaftsraum hergerichtet. Auch die alte Waschküche wurde schon im Groben neu hergerichtet. Hier hat die Haustechnik ihren Platz gefunden.

Erneuert wurde auch ein Teil des Daches vom Pfarrhaus, das direkt an das Gemeindehaus anschließt. „Über Jahre ist die Nässe vom Gemeinde- auch ins Pfarrhaus gezogen, die Schäden griffen sozusagen über“, erklärt Schmiedchen. Diese seien mittlerweile behoben worden – auch um das Büro im Pfarrhaus weiter nutzen zu können. Diese unplanmäßigen Arbeiten hätten allerdings auch für zusätzliche Kosten gesorgt, so der Pfarrer weiter.

Als nächste große Herausforderung wartet auf Bauherren und Architektin die Pfarrscheune. Sie soll zu einer Begegnungsstätte für die Kirchengemeinde um- und ausgebaut werden – ganz so wie es der Name des Sanierungsprojekts vorsieht.

Finanziert werden die Bauarbeiten zum größten Teil mit Fördermitteln. Über das Städtebauförderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ unterstützt die Stadt Haldensleben den Bau des Betreuungszentrums maßgeblich, für die Begegnungsstätte kommen Leader-Fördermittel zum Einsatz. „Unterstützt werden wir auch von der Evangelischen Landeskirche, dem Kirchenkreis Haldensleben-Wolmirstedt, der Stiftung Wohnhilfe und weiteren Klein-Stiftungen, die sich im sozialen Bereich für Jugendliche engagieren“, betont der Pfarrer.

Aber nicht nur finanziell ist das Vorhaben abgesichert. „Wenn es doch überall so gut laufen würde wie hier mit dem Bauordnungsamt des Landkreises...“, sagt Sina Stiebler, die von der Zusammenarbeit mit den Fachämtern des Landkreises schwärmt: „Einfach hervorragend!“