1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Im "Quasselcafé" neue Kontakte aufbauen

Migration Im "Quasselcafé" neue Kontakte aufbauen

Um die Unterbringung und Ausbildung minderjähriger Flüchtlinge ging es beim "runden Tisch" in Irxleben. Ein Problem sind fehlende Pässe.

31.05.2017, 23:01

Irxleben (car) l Bereits seit Ende 2015 gibt es in der Gemeinde Hohe Börde regelmäßige Treffen, bei denen Verantwortliche die Situation der Migranten thematisieren. Am „runden Tisch“ werden Probleme diskutiert und Lösungen gesucht.

So war beim jüngsten Treffen die Ausbildung der minderjährigen Jugendlichen und ihre Unterbringung ein Schwerpunkt. Da die Betreuung in der Clearingstelle Glüsig mit der Vollendung des 18. Lebensjahres endet, ist es notwendig, für diese Jugendlichen neue Wohnmöglichkeiten zu finden. Zudem wurden in den vergangenen WochenAusbildungsstellen ermittelt, die die Jugendlichen ab 1. August antreten können. Firmen, die in der Gemeinde Hohe Börde ansässig sind, haben sich bereiterklärt, Plätze zur Verfügung zu stellen, vorausgesetzt, dass vorab ein Praktikum absolviert wurde.

Hierbei sehen die Verantwortlichen aber weniger ein Hindernis als darin, dass einige der Jugendlichen ihre Identität nicht mit einem Pass oder ähnlichem Schriftstück nachweisen können. Corinna Sladky, Fachdienstleiterin des Fachdienstes Migration des Landkreises Börde, erklärte dazu: „Eine Ausbildungsduldung darf nur bestehen, wenn bestimmte Voraussetzungen wie die Identität geklärt sind.“

Nach wie vor ist auch die Integration der in der Gemeinde lebenden Familien ein wichtiges Anliegen. Hier sind die Integrationslotsen des Landkreises, von denen drei in der Hohen Börde im Einsatz sind, eine große Hilfe. Sie haben die Aufgabe, Kontakt zu den Familien aufzunehmen und ihnen bei der Bewältigung des Alltags zu helfen. So unterstützen sie bei Behördengängen oder Arztbesuchen und klären bestmöglich die Fragen der Migranten.

Damit sich die ehrenamtlichen Helfer und Migranten besser kennenlernen, wurde 2015 bereits das „Café Flüchtlingshilfe“ ins Leben gerufen. Nun soll es als „Quasselcafé“ neu belebt werden. Menschen mit Migrationshintergrund können durch das Café in einer angenehmen Atmosphäre Kontakt zu deutschen Mitbürgern aufbauen und umgekehrt. Das kann nicht zuletzt das Erlernen der deutschen Sprache und auch die Verständigung untereinander fördern.