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Mittellandkanal Ausbau läuft auf Hochtouren

Der Ausbau des Mittellandkanals rund um Haldensleben verläuft nach Plan. Im April soll die Südseite fertiggestellt werden.

Von Caspar Winkelmann 17.02.2017, 23:01

Haldensleben l Im Sekundentakt bohrt sich die Baggerschaufel durch die Eisdecke des Mittellandkanals bei Althaldensleben und befördert riesige Erdmengen an die Oberfläche. „Der Ausbau des 1,3 Kilometer langen Abschnitts der Südseite befindet sich in den finalen Zügen“, erklärt Karl-Heinz Wiese, Sprecher des Wasserstraßenneubauamtes. „Der alte Beberdüker wurde auf dieser Seite bereits ebenso zurückgebaut wie der Flutdüker.“ Die sogenannten Düker leiten die Beber unter dem Kanal hindurch. Da sie jedoch nicht für die neuen Maße des Mittellandkanals ausgelegt sind, müssen sie abgerissen und neu gebaut werden.

Dass der Kanal bei Althaldensleben höher als das angrenzende Gelände liegt, erschwert die Bauarbeiten. Eine Wasserhaltungsanlage pumpt während der Bauarbeiten ablaufendes Wasser zurück in den Kanal und verhindert so eine Überflutung. Die Verbreiterung und Vertiefung des Kanals an der Südseite solle im April abgeschlossen werden, so Wiese. Bis dahin können Schiffe an der Nordseite die Wasserstraße passieren. „So kommt der Verkehr nicht zum Erliegen. Wenn wir ab April dann die Nordseite ausbauen, weichen die Schiffe auf die Südseite aus“, verdeutlicht der Sprecher des Amtes die logistische Herausforderung.

Anfang Februar wurden die Bauarbeiten an der Stadtstrecke in Haldensleben beendet und der neue Abschnitt abgenommen. Und auch mit dem Ausbau des Kanals bei Althaldensleben ist Karl-Heinz Wiese zufrieden: „Wir liegen gut im Zeitplan und es gibt keine nennenswerten Verzögerungen.“

Die Minusgrade der vergangenen Tage, die für gefrorenes Erdreich und eine Eisdecke auf der Wasserstraße sorgten, behindern die Bauarbeiten dagegen nicht. „Das liegt vor allem an der guten Koordination“, weiß Wiese.

Das gigantische Ausmaß der Bauarbeiten am Mittellandkanal belegt der Sprecher des Wasserstraßenneubauamtes anhand von Zahlen: „Es werden hunderttausende Kubikmeter Erdreich bewegt und mit dutzenden Lastwagen abtransportiert. Außerdem betragen die Kosten für den Ausbau insgesamt rund 33 Millionen Euro.“ Im Sommer 2018 soll der gesamte Ausbau abgeschlossen sein. Dann misst die für die Binnenschifffahrt so bedeutende Wasserstraße in der Breite statt 39 Metern knapp 57 Meter. Außerdem wird der Kanal rund 75 Zentimeter tiefer, sodass auch Schiffe mit größerem Tiefgang passieren können. Solange bietet sich Autofahrern und Spaziergängern entlang des Kanals noch der beeindruckende Anblick von Baggern, Kränen und Lastwagen.