1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Ohrelandhalle wird energetisch saniert

Modernisierung Ohrelandhalle wird energetisch saniert

Die Haldensleber Ohrelandhalle wird nach mehr als 20 Jahren Nutzung energetisch saniert. Dafür sind rund 2,6 Millionen Euro eingeplant.

Von Jens Kusian 13.02.2019, 00:01

Haldensleben l Auf den ersten Blick wirke die Halle nicht alt, auch wenn sie bereits seit 1997 in Nutzung ist, so die erste Einschätzung von Sachsen-Anhalts Finanzminister André Schröder (CDU). Trotzdem sei es an der Zeit, die Bedingungen für Sport und Kultur zu verbessern, meint er.

Dafür bringt der oberste Kassenwart des Landes auch gleich einen Teil der notwendigen Finanzen mit. Immerhin sind für die vorgesehene energetische Sanierung rund 2,6 Millionen Euro veranschlagt. Gut die Hälfte davon hat Schröder in Form von zwei Zuwendungsbescheiden über Fördermittel des Landes und der EU im Gepäck, die er an Landrat Martin Stichnoth (CDU) überreicht.

Der größte Teil der Fördermittel, rund 1,15 Millionen Euro, kommt von der Europäische Union, stammt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Mit gut 160.000 Euro sitzt das Land mit im Boot, stellt das Geld über das Stark-III-Förderprogramm bereit. „Stark heißt ja ,Sachsen-Anhalt auf dem richtigen Kurs‘, und daher wird hauptsächlich die Verbesserung von Bildungsinfrastrukturen, insbesondere im energetischen Bereich, gefördert“, erklärt der Finanzminister.

Denn auch wenn die Ohrelandhalle als Mehrzweckhalle ausgelegt ist, wird sie doch primär für den Schulsport genutzt. Mehrere hundert Schüler des Professor-Friedrich-Förster-Gymnasiums würden die Halle an den Schultagen nutzen, macht Andreas Baumeister, Sachgebietsleiter für Kultur und Sport bei der Kreisverwaltung, deutlich. Darüber hinaus wird die Halle für den Vereinssport, insbesondere von den Haldensleber Handballern, den Rollkunstläufern und dem Turn-Nachwuchs, sowie für Veranstaltungen wie Konzerte oder Feierlichkeiten wie den Abi-Ball genutzt.

Vorgesehen ist nun, das Gebäude energetisch auf den heutigen Stand zu bringen. Dazu zählen unter anderem die Erneuerung des Dachaufbaus und der Wärmedammung, der Umbau der Lüftungsanlage auf Wärmerückgewinnung, der Einbau eines Blockheizkraftwerks, die Erneuerung der Warmwasseraufbereitungsanlage, der Einbau einer neuen Kesselanlage sowie die Umrüstung der Hallenbeleuchtung auf LED-Technik.

Zudem sind die Erneuerung der Bodenbeläge in Fluren und im Umkleidebereich sowie neue Anstriche in den Umkleiden und in den Sanitärbereichen geplant. Der Hallenboden ist bereits im Jahr 2017 nach einem Regenwasserschaden für rund 260.000 Euro erneuert worden.

„Während der Landkreis Börde durch die Erneuerungsmaßnahmen künftig Energiekosten spart, steht Sportlerinnen, Sportlern, Künstlerinnen und Künstlern und allen, die die Ohrelandhalle nutzen, bald ein Standard anno 2019 und nicht mehr anno 1997 zur Verfügung“, verspricht sich André Schröder von dem Sanierungsprojekt.

Zunächst werden die Planungen europaweit ausgeschrieben, anschließend die Arbeiten selbst. Das erfordere einen hohen Aufwand, macht Martin Stichnoth deutlich. „Was Fördermittelanträge angeht, ist der Landkreis Börde Spitzenreiter im Land“, sagt er. „Um die geförderten Projekte auch entsprechend ausschreiben zu können, brauchen wir Personal. Aber wir werden es schaffen“, ist der Landrat überzeugt. Als Träger der Ohrelandhalle obliegt es dem Landkreis, die notwendigen Vorarbeiten zu erledigen und die Gesamtmaßnahme zu realisieren. Er übernimmt zudem die nicht förderfähigen Kosten in Höhe von 700.000 Euro und stellt den Eigenmittelanteil für die Fördermittel in Höhe von 600.000 Euro.

Die eigentliche Baumaßnahme soll – in Abstimmung mit den Nutzern – schwerpunktmäßig im Jahr 2020 erfolgen. Zu Beginn des Jahres 2021 soll dann eine moderne und energieeffiziente Halle zur Verfügung stehen. In Zahlen heißt das konkret: Reduzierung des Energieverbrauchs um 72 Prozent, Reduzierung der CO2-Emmissionen um 56 Prozent und die Reduzierung der Verbrauchskosten für Heizung und Strom um 23.000 Euro pro Jahr.