1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Junge Meister bezaubern Publikum

Musikakademie Junge Meister bezaubern Publikum

Mit einem Konzert bei den Stadtwerken Haldensleben ist der Meisterkurs der Sommermusikakademie zu Ende gegangen.

Von André Ziegenmeyer 28.07.2017, 12:00

Haldensleben l Andächtige Stille breitet sich im Erdgeschoss der Villa Albrecht aus. Etwas nervös betreten die Mitglieder des Kaléko-Quartetts den Raum. Wenige Augenblicke später haben die jungen Musiker das Publikum in ihren Bann gezogen.

Das sogenannte „Podium 4 mal 15“ bildete am Mittwoch den Abschluss des Meisterkurses. Die Idee dahinter ist einfach: „Wir wollen, dass aus guten Musikern noch bessere Musiker werden“, erklärt Johannes Klumpp, künstlerischer Leiter der Musikakademie, mit einem Lächeln.

Der Gedanke steht hinter dem ganzen Festival. Doch im Meisterkurs findet er sich ganz besonders wieder. Drei Tage lang haben junge Quartette unter der Leitung des Armida-Quartetts intensiv geprobt. Der Unterricht auf Schloss Hundisburg war öffentlich. Wer wollte, konnte live dabei sein.

Beim Konzert am Mittwoch stellten die Teilnehmer ihr Können unter Beweis. Auf dem Programm standen unter anderem die Kunst der Fuge von Johann Sebastian Bach, das Streichquartett a-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy und das Streichquartett Nummer 8 von Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch.

Ganz nebenbei lebte mit Kurs und Konzert eine Tradition wieder auf. „Den letzten Meisterkurs gab es 1996 oder 1997“, blickt Johannes Klumpp zurück. „Rolf-Dieter Arens (der Gründer und vorherige künstlerische Leiter der Akademie - Red.) redete immer davon: Das müssen wir mal wieder machen“, so Klumpp. „Ich dachte mir: Das 25-jährige Bestehen der Sommermusikakademie ist ein guter Anlass dafür.“

Besonders froh zeigte sich der künstlerische Leiter darüber, dass mit den Armida-Musikern hervorragende, aber auch junge Talente als Leiter des Kurses gewonnen werden konnten: „Wir wollten keine ganz arrivierten Künstler. Bei der Sommermusikakademie geht es ja um junge Exzellenz.“

Bereits 2016 gab das Armida-Quartett im Rahmen der Akademie ein Konzert. „Das war phänomenal. Und jetzt machen sie Weltkarriere. Ich finde sie künstlerisch gut und unglaublich spannend“, lobt der künstlerische Leiter. Und er fährt fort: „Meisterkurse sind für Musiker sehr wichtig. Ich habe selbst an mehreren teilgenommen und das hat mich weitergebracht.“

Der Titel „Podium 4 mal 15“ war indes leicht irreführend. Zwar hatte jedes Quartett 15 Minuten Spielzeit. Doch insgesamt traten fünf Gruppen auf: Das Kaléko-Quartett, das Quartett Bittner-Falk-Müller-Eberitzsch sowie die Quartette Sol, Liebermann und Nelja. „Das Spielzeitheft war schon im Druck, als das fünfte Quartett eingeladen wurde“, räumt Johannes Klumpp ein.

Spannend sei vor allem die Unterschiedlichkeit der Gruppen. „Manche befinden sich im Studium und man riecht schon, dass sie sich etablieren werden“, so Klumpp. „Andere gehen noch zur Schule, sind aber dafür schon beeindruckend gut.“ Für die Mitglieder von Armida sei es eine Herausforderung gewesen, sich auf diese Unterschiede einzulassen. Das Unterrichtsmaterial für den Meisterkurs war nicht vorgegeben. „Jedes Quartett konnte mitbringen, woran es gerade arbeitet“, berichtet Johannes Klumpp.

Der Veranstaltungsort war ebenfalls neu: Die Stadtwerke sind laut Klumpp seit Jahren Unterstützer der Akademie. Im vergangenen Jahr habe der Park rings um ihren Firmensitz die letzte Station der Wandelkonzerte gebildet. Doch ein Konzert im Inneren der Villa Albrecht gab es bislang nicht.

Mit dem Erfolg des Podiums zeigte sich Johannes Klumpp mehr als zufrieden. „Es war hochinteressant zu sehen, welch wahnsinnige Entwicklung alle Quartette in diesen wenigen Tagen erlebt haben.“ Besonders gut habe ihm gefallen, dass viele Besucher noch im Anschluss geblieben und mit den Musikern ins Gespräch gekommen seien. „Ich bin hoffnungsvoll und zuversichtlich, dass es nächstes Jahr wieder einen Meisterkurs geben wird“, so Johannes Klumpp.