1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Engagiert für den Naturschutz

Naturpark Engagiert für den Naturschutz

Mehr als 50 Menschen mit und ohne Behinderung bringen das Gelände des Info-Hauses in Kämkerhorst in Schuss.

Von Anett Roisch 15.09.2017, 12:00

Mannhausen/Kämkerhorst l Freiwillige und Bewohner der Wohnheime der Lebenshilfe „Altmark-West“ und des Wilhelmshofes schuften unter dem Motto „Ungehindert engagiert“ Seite an Seite mit Freiwilligen und mit Mitarbeitern des Naturparks, um das Außengelände des Info-Hauses zu verschönern. „Wir wollen den Moorpfad wieder herrichten und die Volieren, in denen verletzte Vögel betreut werden, erneuern“, fasst Sabine Wieter, Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung in der Naturparkverwaltung, zusammen.

Hochbetrieb herrscht auf dem Gelände. Mehrere Gruppen von Menschen mit Handicap sowie Freiwillige des Naturparks kurven mit Schubkarren Sand heran und verteilen unter der Anleitung von Ranger Thomas Klöber den feinkörnigen Untergrund in den Volieren. Der Moorpfad, der seit vielen Jahren den weichen Boden des Feuchtgebietes nachfühlen lässt, wird unter Anleitung von Ranger Joachim Weber erneuert. Alte Matratzen werden mit Schreddermaterial bedeckt, um das Moor nachzustellen.

Auch die Frauen und Männer mit geistiger Behinderung sind voller Ehrgeiz dabei. Seit über zehn Jahren besteht die Kooperation zwischen der Lebenshilfe und dem Naturpark. Die Menschen mit Handicap gehören zu den treuen Freunden der Ranger. Es gab bereits mehrere Arbeitseinsätze und Exkursionen im Rahmen des Projektes „Ungehindert engagiert“. Die Gruppe der Lebenshilfe „Altmark-West“ Gardelegen fühlt sich sichtbar wohl im sogenannten Land der tausend Gräben.

Insgesamt sind über 40 Leute aus den Behinderteneinrichtungen angereist. „Mit so vielen Helfern hatten wir gar nicht gerechnet, aber bei uns gibt es ja immer genug zu tun“, erklärt Sabine Wieter. Thomas Weber ist einer, der die Kooperation zum Leben erweckt hat. Vor einigen Jahren war er als Betreuer bei der Lebenshilfe im Wohnheim Zienau tätig. Später arbeitete er als Betreuer beim Diakoniewerk Wilhelmshof und brachte die Menschen wieder zusammen. Jetzt absolviert er eine Ausbildung als Naturpädagoge.

Vorgesehen war am Abend ein Camp, das aber wegen des Dauerregens abgesagt werden musste. „Das Zelten am Lagerfeuer holen wir auf jeden Fall im Mai des nächsten Jahres nach. Außerdem ist eine Exkursion zum Wolfskompetenzzentrum nach Iden und eine Wolfsexkursion in den Klötzer Forsten geplant“, blickt Sabine Wieter voraus. Sie berichtet, dass sie im Oktober nach Bonn reisen wird, um das Projekt „Ungehindert engagiert“ bei einer Tagung „Naturschutz natürlich inklusiv“ vorzustellen. Das Besondere des Projektes im Drömling sei – nach den Ausführungen von Sabine Wieter – dass die behinderten und nicht behinderten Helfer bei den einzelnen Aktionen ein Team sind. „Es sind schon viele Freundschaften entstanden“, weiß die Naturparkmitarbeiterin. „Ich bin immer dabei, wenn es hier etwas zu tun gibt. Es macht mir großen Spaß. Wir haben sogar schon mal im Drömling gezeltet“, verrät Andreas Schöder, Bewohner der Lebenshilfe.

In der Verschnaufpause gibt es Kaffee, Brötchen und Zeit zum Plaudern. Ronja Weiß aus Mannhausen, Alexander Müller aus Born und Leon Jeremias aus Rätzlingen sind bereits aus den Schuhen der Juniorranger herausgewachsen. Die jungen Naturschützer werden demnächst in die Reihen der Freiwilligen aufgenommen. Tatkräftig dabei sind auch Lisa Albrecht aus Oebisfelde und Dominik Jeremias aus Rätzlingen. Die beiden jungen Leute absolvieren zur Zeit ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr im Naturpark. Florian Willecke, der seinen Bundesfreiwilligendienst im Drömling absolviert, kommt ebenso mächtig ins Schwitzen. Nach getaner Arbeit gibt es an frischer Luft gegrillte Köstlichkeiten und Salate.

„Wir bedanken uns bei allen fleißigen Helfern sowie bei Bäckermeister Torsten Spiegler aus Kusey, der Brot und Brötchen spendierte, sowie bei der Agrargesellschaft Wegenstedt, die Wurst und Fleisch für das Frühstück und das Mittagessen sponserte“, zählt Sabine Wieter auf.