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Ortsdurchfahrt Neue Bauarbeiten sorgen für Unmut

Unverständnis herrscht in Süplingen. Zehn Monate lang war die Ortsdurchfahrt samt Gehweg saniert worden - jetzt will die Avacon bauen.

Von Julia Schneider 02.05.2019, 01:01

Haldensleben l „Die Bürger sind einfach verwundert. Die Straße und der Gehweg waren doch jetzt wirklich lange genug offen. Wieso konnte die Avacon ihre Arbeiten nicht gleich mit erledigen?“, stellt Süplingens Ortsbürgermeisterin Annette Koch (CDU) die Frage, die viele Süplinger gerade beschäftigt. Nicht nur Unverständnis herrscht in dem Haldensleber Ortsteil, sondern teils auch großer Ärger darüber, dass auf die langen Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt der Landesstraße 42 nun noch einmal neue Arbeiten folgen sollen. „Das bringt wieder Behinderungen mit sich, die in den Augen der Bürger nicht sein müssten“, weiß Annette Koch.

Die Ortsdurchfahrt Süplingen war von Juni 2018 bis Mitte April 2019 grundhaft ausgebaut worden. Insgesamt wurde der Oberbau der Landesstraße 42 auf einer Länge von rund 700 Metern saniert und die Straße gleichzeitig verbreitert. Zudem wurde eine neue Bordanlage mit zweireihigen Gossen angelegt. Die Sanierung hatte das Land Sachsen-Anhalt rund 1,2 Millionen Euro gekostet.

Eigentlich hatte die Sanierung bis Dezember 2018 erledigt sein sollen. Wie die Landesstraßenbaubehörde damals mitteilte, seien aber noch Zusatzarbeiten verschiedener Versorgungsträger dazugekommen, weshalb sich der Zeitraum dann bis April ausdehnte. Gerade vor diesem Hintergrund wundern sich viele Süplinger nun, warum die Avacon diesen Zeitraum nicht gleich nutzte, um ihre Arbeiten gleich mit zu erledigen.

An der Haldensleber Straße in Süplingen solle die noch bestehende Ortsnetz-Freileitung abgelöst und durch Erdkabel ersetzt werden, erläutert Corinna Hinkel, Pressesprecherin der Avacon in Helmstedt. Es handele sich um einen Abschnitt von etwa 300 Metern – dort sollen im Gehwegbereich Niederspannungskabel verlegt und die Hausanschlüsse neu verbunden werden. „Mit dem Baulasträger und der ausführenden Baufirma ist vereinbart worden, dass Avacon die geplanten Arbeiten im Nachgang zur Sanierung der Ortsdurchfahrt ausführt“, sagt Corinna Hinkel.

Im Zuge der Baumaßnahmen an der L 42 seien in den Bereichen, in denen die Avacon die Straße queren muss, bereits Schutzrohre verlegt worden, so dass die Straße nicht noch einmal aufgerissen werden müsse. Der Gehwegbereich werde allerdings noch einmal aufgemacht, bestätigt Corinna Hinkel. Ihr zufolge sei für die Kabelverlegung allerdings die Gehwegseite betroffen, die während der Sanierung der L 42 nicht saniert worden ist.

Den Süplingern dürfte allerdings egal sein, welche Gehwegseite betroffen sein wird. „Bei der langen Sanierungszeit hätte man es doch gleich richtig und alles auf einmal machen können“, bekräftigt Annette Koch noch einmal. Die Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt (LSSB) versucht unterdessen, einzulenken.

Die aufwendigen Arbeiten der Avacon „wurden bewusst zurückgestellt, um die Arbeiten im Fahrbahnbereich und die damit verbundenen Behinderungen für die Verkehrsteilnehmer zeitlich möglichst kurz zu halten“, erklärt Andreas Boehle, Fachbereichsleiter Planung und Entwurf der LSSB, auf Volksstimme-Anfrage.

Ortsbürgermeisterin Annette Koch kann über diese Aussage nur müde lächeln, die Ortsdurchfahrt Süplingen war schließlich trotzdem zehn Monate lang gesperrt. „Da hätten ein paar Tage mehr auch keinen Unterschied gemacht, wenn dann alles komplett fertig gewesen wäre“, sagt sie.

Corinna Hinkel von der Avacon erklärt, dass die Arbeiten in der Woche vom 17. Juni 2019 beginnen und bis etwa Mitte Juli 2019 dauern sollen. In den Grundstückszufahrten und Eingängen der Anwohner wolle man mit einer geschlossenen Bauweise arbeiten, damit die Bürger keine Einschränkungen hätten.

„Nur in Ausnahmefällen, wenn es die örtlichen Gegebenheiten nicht zulassen, werden wir eine Zufahrt öffnen müssen“, sagt die Pressesprecherin. Straßensperrungen werde es nicht geben. „Trotzdem können wir Behinderungen durch die Bautätigkeiten nicht gänzlich ausschließen. Wir bitten, diese zu entschuldigen“, so Corinna Hinkel. Auch die Freileitung werde nach der Inbetriebnahme der neuen Hausanschlüsse demontiert. Diese Arbeiten seien ebenfalls noch in diesem Jahr vorgesehen.